Autoaufbrüche in Bad Godesberg Polizei nimmt 28-Jährigen Serientäter fest

BAD GODESBERG · Eine Serie von Autoaufbrüchen hat die Bad Godesberger seit Januar in Atem gehalten, nun hat die Polizei einen 28-Jährigen festgenommen. Er wird verdächtigt, rund 80 Autos aufgebrochen zu haben, hauptsächlich war er in Bad Godesberg, Lannesdorf und Mehlem unterwegs. Seit Samstag sitzt der Mann, der bereits wegen Diebstählen und Drogenkriminalität bekannt ist, in Untersuchungshaft.

 Stets schlug der 28-Jährige bei seinen Beutezügen die Seitenscheiben ein.

Stets schlug der 28-Jährige bei seinen Beutezügen die Seitenscheiben ein.

Foto: Archiv

Am vergangenen Freitag gegen 10 Uhr klingelten die Ermittler an der Wohnungstür in Lannesdorf, hinter der sich der 28-Jährige aufhielt - und zwar unangemeldet und ohne Zustimmung des Wohnungsinhabers. Dieser hatte dem 28-Jährigen zwar zunächst erlaubt, in dem Haus unterzukommen, seine Zustimmung aber kurze Zeit später wieder zurückgezogen.

Schnell stellte sich heraus, dass das nicht das einzige Vergehen des 28-Jährigen war. Denn den Ermittlern fiel auf, dass in den Räumen mehrere fremde Ausweise, Bankkarten und verschiedenen Handys herumlagen. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass es sich um Diebesgut aus diversen Autoaufbrüchen handelte.

Die Ermittler nahmen den 28-Jährigen fest und stellten die Beute sicher, unter anderem auch zwei Laptops, eine Golftasche, zwei Navigationsgeräte sowie Zubehörteile und die Verkabelung von Navigationsgeräten. Außerdem fanden sie Aufbruchswerkzeug bei dem Verdächtigen.

Zurzeit sind die Ermittler des Kriminalkommissariats 35 unter anderem damit beschäftigt, die Beute verschiedenen Autoaufbrüchen zuzuordnen: Laut Polizei gelang dies bereits bei 25 Taten in Bad Godesberg sowie mehreren Autoaufbrüchen im Großraum Remagen. Die Eigentümer werden von den Beamten benachrichtigt.

Doch der 28-Jährige wird für weit mehr Taten verantwortlich gemacht. Die Ermittler prüfen in insgesamt rund 80 Fällen, ob sie auf das Konto des Festgenommenen gehen. Denn die Vorgehensweise war stets gleich: An den Fahrzeugen wurde die Seitenscheibe eingeschlagen, danach wurden die Wagen nach Diebesgut durchsucht.

Die Bonner Polizei nimmt diese Fälle zum Anlass und weist nochmals auf ihre Tipps zum Schutz vor Autoaufbrüchen hin:

  • Lassen Sie Ihr mobiles Navigationsgerät und andere Wertgegenstände nicht im Fahrzeug.
  • Entfernen Sie auch die Halterung des Navigationsgerätes an der Innenscheibe bzw. den Armaturen und nehmen Sie alle abnehmbaren Bedienteile Ihres Navis mit.
  • Diebe kennen jedes Versteck! Deshalb sind auch der Kofferraum und das abschließbare Handschuhfach keine sicheren Aufbewahrungsorte für Wertgegenstände.
  • Informieren Sie sofort über Notruf "110" die Polizei, wenn Personen zu ungewöhnlichen Tageszeiten Fahrzeuge ableuchten.

Versicherungsschutz
Wer Wertgegenstände wie mobile Navigationsgeräte, Handys, Gepäck oder Mäntel im Wagen zurücklässt, bleibt im Falle eines Autoaufbruchs auf den Kosten sitzen. Denn laut Stephan Schweda, Sprecher des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, greift die Teilkasko-Versicherung nur, wenn bei einem Aufbruch feste Teile wie Spiegel, installierte Navis oder Dachgepäckträger beschädigt werden. Dinge, die im Handschuhfach verstaut würden, seien nicht abgedeckt. Jede Versicherung habe aber eine Teileliste, in der die versicherten Gegenstände aufgeführt sind. Häufig gelte die Versicherung für Dinge, "die der Nutzung des Fahrzeugs dienen", so Schweda. Das seien zum Beispiel Schonbezüge oder Pannenwerkzeug.

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