Neues Aufgabengebiet auf dem Heiderhof Neue Dozentin für Schulseelsorge

Bad Godesberg · Das Pädagogisch-Theologische Institut (PTI) der Evangelischen Kirche im Rheinland soll nicht nur auf dem Heiderhof bleiben, sondern wird um die neu eingerichtete Schulseelsorge erweitert, die mit einem eigenen Etat in Höhe von 250 000 Euro ausgestattet wird.

 Von Köln nach Godesberg: Pfarrerin Sabine Lindemeyer.

Von Köln nach Godesberg: Pfarrerin Sabine Lindemeyer.

Foto: Privat

Nun hat die Leitung der mit 2,6 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche Pfarrerin Sabine Lindemeyer (46) für acht Jahre als erste Dozentin der Schulseelsorge berufen.

Zu den Aufgaben von Lindemeyer gehören beispielsweise die Weiterentwicklung der Konzeption von Schulseelsorge an staatlichen Schulen im Bereich der rheinischen Kirche, die Koordination der Schulseelsorge in der Landeskirche, den Kirchenkreisen, den Schulen sowie den Schulbehörden. Auch wird sie die Leitung der "Qualifizierungskurse Schulseelsorge" sowie die Entwicklung und Koordination der Fort- und Weiterbildung von Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorgern leiten.

Im Rahmen der Sparmaßnahmen im landeskirchlichen Haushalt, der endgültig im Januar auf der Landessynode in Bad Neuenahr beschlossen wird, sollen nicht nur Sparmaßnahmen im kirchlichen Schulbereich vorgenommen werden, sondern auch neue Aufgaben finanziert werden. Dazu gehört die Schulseelsorge, die in allen, auch den öffentlichen Schulen im Bereich der Landeskirche aufgebaut werden soll. Sie soll das zweite Standbein neben dem evangelischen Religionsunterricht werden und den modernen Anforderungen an die Schule der Gegenwart gerecht werden.

Die Landessynode hat bereits zu Beginn dieses Jahres den Betrag von 250 000 Euro bewilligt, aus dem auch die neu geschaffene Stelle der Dozentin bezahlt wird. Mit der Schulseelsorge wird zugleich auch die Stellung des PTI unter Leitung von Professor Gernot Fermor auf dem Heiderhof gestärkt, das künftig als Untermieter des Christlichen Jugendorfwerkes im "Haus der Begegnung" am Mandelbaumweg bleibt. Die 46-jährige Dozentin Lindemeyer unterrichtet seit 2010 Evangelische Religionslehre am Berufskolleg Rhein-Erft in Bergheim und seit 2012 auch am Berufskolleg Deutzer Freiheit in Köln.

Die verheiratete Mutter von vier Kindern studierte Theologie in Münster und München. Sie verfügt unter anderem auch über eine Weiterbildung in Psychologischer Beratung. In Köln-Deutz unterrichtete die neue PTI-Dozentin vor allem in internationalen Förderklassen. Eine Aufgabe, die aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen eine immer größere Bedeutung für die Schulen haben wird. So hat sie im zurückliegenden Schuljahr am Berufskolleg Rhein-Erft in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum Köln und dem Jugendmigrationsdienst Frechen eine Internationale Förderklasse erfolgreich aufgebaut.

Die rheinische Landeskirche erhofft sich von der neuen Einrichtung der Schulseelsorge und der Berufung von Sabine Lindemeyer einen wichtigen Beitrag für das Schulleben, der künftig vom Heiderhof ausgehen soll. Und was soll Schulseelsorge im Alltag leisten? Dazu das Düsseldorfer Landeskirchenamt: "Schulseelsorge ist auch für die Anliegen der Lehrkräfte offen. Besonders fortgebildete Lehrer und Schulpfarrer begleiten die Schülerinnen und Schüler "unaufdringlich, aber verlässlich." Außerdem wird Vertraulichkeit garantiert. Schulseelsorge hilft bei manchmal diffusen Erfahrungen, zeigt Wege zur Bewältigung biografischer Probleme und begleitet in Glaubens- und Lebensfragen."

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