Herz-Jesu-Kirche Im Dunkeln durch die Kirche

BAD GODESBERG · Eine Kirchenführung der besonderen Art erwartete kleine und große Besucher der Herz-Jesu-Kirche am Freitagabend im Rheinviertel. Pastoralreferent Markus Vilain vom Familienzentrum führte die Teilnehmer erstmalig im Dunkeln mit Taschenlampen durch das Gebäude.

 Markus Vilain (rechts) zeigt den Kindern bei Taschenlampenlicht das Taufbecken der Herz-Jesu-Kirche.

Markus Vilain (rechts) zeigt den Kindern bei Taschenlampenlicht das Taufbecken der Herz-Jesu-Kirche.

Foto: Ronald Friese

"Man entdeckt die Kirche somit auf eine ganz andere Art. Vieles erscheint neu. Die Besonderheit dieses Raums können Kinder und Erwachsene in einem speziellen Licht wahrnehmen und die Stimmung dazu neu entdecken", so der Seelsorger.

Vilain erklärte verständlich und kindgerecht die Bedeutung einzelner Orte in der Kirche. Zu Beginn lud er zu einem Rundgang außerhalb des Gebäudes ein, um die Größe der Kirche zu verdeutlichen. "Die Herz-Jesu-Kirche zählt zu den größten Gebäuden im Godesberger Villenviertel", sagte er, und zu den Kindern: "Es ist ein heiliger Ort, man kann dort die Stille genießen." Ein Mädchen ergänzte: "Weil dort ist Jesus drin."

Anschließend führte Vilain die Besucher zur Krippe sowie zum Taufbecken. Auch erklärte er das Tabernakel und das Ewige Licht. "Geht das auch mal aus?", fragte ein Mädchen. "Eigentlich nicht. Wir sorgen dafür, dass es wirklich immer brennt und ersetzen die Kerze, sobald sie ihre Kraft verliert", meinte Vilain schmunzelnd. Er zeigte auch die Herstellung von Weihrauch. Dazu zündete der Referent eine Spezialkohle an und bat die Besucher Weihrauch-Körner auf die brennende Kohle zu legen.

"So entsteht der Duft, und der Rauch steigt langsam hoch", meinte Vilain. Die Kinder beleuchteten das mit ihren Taschenlampen. "Das riecht toll und steigt bis zur Decke", sagte ein Junge. Mit einer Kerze gingen alle Kinder und Erwachsenen zur Marienskulptur und dem ehemaligen Altar.

"Die Kirche ist über 100 Jahre alt, sie wurde 1906 gebaut. Weil die Gemeinde immer größer wurde, ist sie erweitert worden. Das Gebäude stand vorher quer und wurde durch den Turm und den erweiterten Raum längs gestaltet. Der heutige Altar hat die frühere Stätte ersetzt", erklärte Vilain. "Die Kirche wurde also umgedreht", kommentierte ein Junge.

Zum Abschluss sprachen am ehemaligen Altar alle gemeinsam ein Gebet. "Ich hoffe, dass ihr die Kirche neu entdecken konntet", sagte der Theologe. Ein Mädchen antwortete leise: "Für mich war es etwas Besonderes." Ein weiterer Rundgang dieser Art ist geplant. "Wir werden das sicher wiederholen. Mich hat es fasziniert, dass so eine Führung gut ankommt, dass die Leute gern den Kontakt zur Kirche und zu Gott suchen", sagt Vilain abschließend.

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