Fotoserie von Peter R. Kern Stars des Alltags im Gustav-Stresemann-Institut

HOCHKREUZ · Peter R. Kern zeigt in seiner Fotoserie faszinierende Momentaufnahmen von Menschen auf der ganzen Welt.

 Was steckt hinter den Gesichtern? Peter R. Kern vor seinem Foto eines Malers in Paris.

Was steckt hinter den Gesichtern? Peter R. Kern vor seinem Foto eines Malers in Paris.

Foto: Brigitte Papayannakis

Ein Maler in Paris schaut verärgert in die Kamera von Peter R. Kern. Er möchte wohl mit seiner Mimik den Fotografen zum Lachen bringen. Hinter diesem Ausdruck sieht man aber auch zugleich Traurigkeit und Wut, sie deuten auf ein nicht einfaches Leben des Künstlers hin. "Das möchte ich mit meinen Aufnahmen ausdrücken.

Die Gesichter sollen mehr als nur die Person zeigen, sondern einen Einblick in ihre Gefühlswelt erkennen lassen, vielleicht auch gar den Lebensweg", wünscht sich der 76-Jährige. Die zurzeit gim Gustav-Stresemann-Institut (GSI) laufende Fotoausstellung "Stars des Alltags" zeigt Momentaufnahmen von Mitmenschen, sie faszinieren und berühren den Betrachter.

Kern präsentiert Gesichter aus unterschiedlichsten Kulturen, seit Jahren reist er um die Welt und hält Augenblicke fest. Die Liebe zur Fotografie hat der Diplom-Ingenieur während seines Berufslebens für sich entdeckt.

"Ich reiste damals für ein Unternehmen in die USA. Dort fotografierte ich für die Firma. Auf einmal hatte es mich gepackt", berichtet er. Seitdem hält er Fotoserien zu Landschaften, Umweltthemen und nun zu Menschen fest. "Diese Aufnahmen stammen aus den letzten vier Jahren meiner Reisen, deutschlandweit und ins Ausland. Ich fotografiere Menschen jeden Alters", erklärt er. So zeigt ein Foto zwei Jugendliche in Trachten gekleidet auf einem bayerischen Volksfest. Sie pausieren nach einem Auftritt.

Die Gesichter drücken trotz der Müdigkeit das Bekennen und ihre Freude am Brauchtum aus. "Unser Land bringt ungewöhnliche, lokale Individualisten hervor und dies meiner Ansicht nach insbesondere in Bayern. Die Menschen dort lieben ihre Sprache und die Tradition", sagt er. Andere Aufnahmen zeigen Straßenkinder in Usbekistan, weitere Fotos einen schlafenden Obdachlosen in New York und das Bild einer älteren Frau in einer Straße im Norden Indiens.

"Sie hatte offenbar ihr ganzes Hab und Gut und zwar zwei Ziegen und eine Kuh dabei. Die Kinder in Usbekistan waren verwahrlost, noch nicht einmal sechs Jahre alt. Wer weiß, wo sie übernachtet haben. Der Mann schläft auf einer Mauer im Central Park, hat nur ein Bündel dabei", berichtet Kern.

Die Fotos sind spontan, sie halten dennoch Lebensschicksale fest. "Das berührt mich, es ist zwar ein Moment, den ich fotografiere. Die Gesichter erzählen jedoch weitaus mehr", so Kern überzeugt.

Info

Die Ausstellung ist bis zum 31. Dezember im GSI, Langer Grabenweg 68, zu sehen. Sie ist täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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