Bürgerinitiativen aus dem Rheintal Protest gegen Bahnlärm

BONN · "Für ein leises Rheintal" und "Güterzüge raus" skandierten am Dienstag rund 60 Mitglieder von mehreren Bürgerinitiativen aus dem oberen und unteren Mittelrheintal vor dem Bundesverkehrsministerium.

Die Initiativen begleiten die vierteljährlich stattfindenden Sitzungen des "Projektbeirats Leiseres Mitterheintal" seit Bestehen dieses Gremiums regelmäßig mit einer Demonstration.

Schwerpunkt der siebten Sitzung gestern im Bundesverkehrsministerium war die "Machbarkeitsuntersuchung für mehr Lärmschutz im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal". Die von einem Ingenieurbüro vorgenommene Studie untersucht und bewertet die Lärmschutzmaßnahmen zwischen Bingen und Koblenz und berücksichtigt dabei Vorschläge von Bürgern und Kommunen.

Zahlreiche Initiativen entlang des gesamten Mittelrheins von Bonn bis Bingen engagieren sich seit Jahren für die Eindämmung des Bahnlärms: Daraus resultierte die Gründung des Projektbeirats im Dezember 2012.

Das Gremium setzt sich aus Bundestagsabgeordneten, Vertretern der involvierten Bundes- und Landesministerien sowie mehreren Bürgerinitiativen und der Bahn zusammen. Das Ziel ist, weitere technisch machbare Maßnahmen zur Lärmminderung im Mittelrheintal zu untersuchen.

Willi Pusch, Beiratsmitglied und Vorsitzender der "Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn", war nach der Sitzung zufrieden. "Insbesondere die Berücksichtigung der 261 Einwände betroffener Bürger zeigt doch, wie wichtig die Studie ist. Nach deren Auswertung zu unserer nächsten Sitzung am 15. September können wir dann konkrete Beschlüsse fassen." Pusch zeigte sich zuversichtlich, dass auch die notwendigen Finanzmittel bereitgestellt würden.

Die Initiativen befürchten, dass sich die Situation entlang des Stroms dramatisch verschlechtern wird, wenn ab 2017 der neue Gotthard Basis Tunnel in Betrieb geht. "Dann wird die gesamte Containerfracht zwischen den Seehäfen Rotterdam und Genua auf der Schiene durch das Rheintal donnern", befürchtet Gerd Kirchhoff aus Bad Honnef vom "Bürger Initiativen Netzwerk gegen Bahnlärm."

Er wünscht sich daher eine eigene Studie für das nördliche Mittelrheintal. "Wir zählen täglich bis zu 500 Züge, die beiderseits des Flusses zwischen Koblenz und Bonn fahren. Das sind 70 mehr, als im oberen Mittelrheintal. Da liegt es doch auf der Hand, dass wir uns auch für unsere Region eine solche Untersuchung wünschen."

Weitere Informationen unter www.bingegenbahnlaerm.de

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