Inklusionskindertagesstätte Sonja Kill In neuen Räumen bunte Vielfalt leben

HOCHKREUZ · Während anderorts über Inklusion noch theoretisiert wird, ist sie in der Sonja-Kill- Inklusionskita im Hochkreuzviertel bereits eine bunte und fröhliche Realität.

 Lassen Ballons steigen: Kinder der Sonja-Kill-Inklusionskita lassen Ballons in die Luft steigen.

Lassen Ballons steigen: Kinder der Sonja-Kill-Inklusionskita lassen Ballons in die Luft steigen.

Foto: Horst Müller

Mit dem biblischen Gleichnis "Man gieße keinen neuen Wein in alte Schläuche" beschrieb Dechant Wolfgang Picken den Gedanken, der sich zur Geburtsstunde dieser Stätte aufdrängte: Inklusion im frühen Kindesalter sei dringend notwendig, und neue Wege bedürften neuer Konzepte und schließlich auch neuer Räume.

Die Einweihung dieses Modellprojekts in NRW war ein Stelldichein städtischer Autoritäten und großzügiger Spender. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch drückte seine Hoffnung aus, der Gedanke der Inklusion möge sich derart weiterentwickeln, dass die anwesenden Kinder morgen an Gymnasien anklopfen und die Schulleitungen ihnen freudig die Frage stellen würden: "Was müssen, was können wir tun, damit ihr hier weiterkommt?" Bonn habe die höchste Inklusionsrate in ganz NRW. Inklusion sei mehr als die Aufnahme behinderter Kinder. Sie sei "die Überwindung von Abgrenzungen jeglicher Art", so Nimptsch.

Ende 2011 wurde der alte Kindergarten abgerissen. Ein funktionales, barrierefreies Gebäude entstand an seiner Stelle. In zwei Etagen sind Räume unterschiedlichster Bestimmungen untergebracht. Vom Theaterraum bis zur Lernwerkstatt werden Kinderbedürfnisse und Wünsche befriedigt. Der psychomotorische Schwerpunkt lässt sich bald an der reichhaltigen Ausstattung erkennen. Neuartig für einen katholischen Kindergarten - bundesweit - sei ein geistliches Zimmer mit einer "marienaltarartigen" Kuschelecke, "in der die Kinder ihre eigenen Rituale entwickeln können", sagte Leiterin Sonja Aengenvoort. 45 Kinder von vier Monaten bis sechs Jahren, darunter zwölf Kinder mit besonderem Förderbedarf, werden von 14 Erziehern und Therapeuten betreut. "Es ist unsere Herausforderung, jedes Kind, unabhängig von seiner Behinderung, aufnehmen zu können", betont Sonja Velten, Kindergartenkoordinatorin der Bürgerstiftung Rheinviertel. Die Kosten beliefen sich auf 1,7 Millionen Euro. An der Finanzierung beteiligten sich das Land, die Aktion Mensch und die Stiftung Wohlfahrtspflege sowie zahlreiche private Sponsoren und Förderer, so die Frank-Asbeck- und die Sonja-Kill-Stiftung nebst der Bürgerstiftung Rheinviertel.

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