Parkplatznot in Godesberg Anwohner rufen Politik zu Hilfe

BAD GODESBERG · In Plittersdorf und Hochkreuz konkurrieren Anwohner und Arbeitnehmer um Parkplätze. Wo Licht ist, zeigt sich zumeist auch ein Schatten. Abzulesen ist das beispielsweise im Verhältnis zwischen vielen Arbeits- und wenigen Parkplätzen.

 In den Seitenstraßen der Kennedyallee, hier die Ahrstraße am Freitagvormittag, sind Parkplätze besonders begehrt.

In den Seitenstraßen der Kennedyallee, hier die Ahrstraße am Freitagvormittag, sind Parkplätze besonders begehrt.

Foto: Rüdiger Franz

Zu beobachten ist diese Relation seit geraumer Zeit in Vierteln wie Hochkreuz oder Plittersdorf. Erfreulicherweise in Scharen gehen dort die Mitarbeiter von Telekom, Post, Ministerien, Postbank, Fernsehsendern, wissenschaftlichen Einrichtungen und vielen anderen Institutionen ihrer Arbeit nach - und suchen sich jeden Tag aufs Neue in der Umgebung einen Parkplatz. Nun protestieren die Anwohner.

Neu ist das Problem nicht, gelöst ist es jedoch auch nicht. Groß ist der Verdruss beispielsweise an der Ostseestraße. Dort hat Anlieger Rolf Körner jetzt Nachbarn und Vertreter von Polizei und Stadtverwaltung zu einem Krisengespräch zusammengetrommelt. "Tagsüber werden die Parkplätze zu 80 Prozent von Fremdparkern benutzt", schildert ein Bürger seine Beobachtungen.

Wenn die Anwohner am späten Nachmittag nach Hause kommen, sei ein Verdrängungseffekt die Folge. "Gegen 22 Uhr sind dann wieder alle Parkplätze frei, aber dann hat man keine Lust mehr, seinen Wagen umzuparken", ergänzt ein anderer.

Auf den vorgebrachten Wunsch nach Bewohnerausweisen reagierten Winfried Einhaus und Stefan Bungard vom Straßenverkehrsamt zurückhaltend: Denn auch das würde die Zahl der Stellplätze nicht vermehren, argumentieren sie. Streng genommen gebe es nicht einmal für die Anwohner genügend Parkplätze. Gleichwohl könnte die Verwaltung bei einem entsprechenden Auftrag der Politik, diese Option prüfen. "Die Parkplätze sind nun einmal ursprünglich für die Mieter dieser Häuser hier angelegt worden", zeigte sich Rolf Körner mit den Antworten nur bedingt zufrieden.

Doch auch die Ursache des Problems geriet bei dem Ortstermin nicht aus dem Blick. Die sei unter anderem in dem Umstand zu suchen, dass viele Unternehmen ihre Firmenparkplätze inzwischen bewirtschaften und sich die Arbeitgeber andernorts kostenlose Alternativen suchten. Die Anwohner wollen sich nun an die zuständigen Kommunalpolitiker wenden. Diese sollen mit den großen Arbeitgebern das Gespräch suchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort