Evangelischen Akademie 22 Tagungen in Heiderhof

HEIDERHOF · Sie haben sich einiges vorgenommen, die Verantwortlichen der Evangelischen Akademie im Rheinland mit Sitz am Mandelbaumweg auf dem Heiderhof. Sage und schreibe 22 Tagungen stehen allein für das erste Halbjahr 2013 auf dem Programm.

 Herausforderungen wie das Thema Demenz sind nur ein kleiner Ausschnitt des Akademieprogramms für 2013.

Herausforderungen wie das Thema Demenz sind nur ein kleiner Ausschnitt des Akademieprogramms für 2013.

Foto: dpa

Das Spektrum erstreckt sich von theologischen ("Ich glaube an Gott, den Vater...") und politischen ("Chancen und Probleme der Energiewende") bis hin zu geisteswissenschaftlichen und philosophischen Themen, wie sie etwa in dem Seminar "Alles fließt" zum Ausdruck kommen, dessen Teilnehmer sich im Juli mit den Auffassungen der Zeit in den Natur- und Geisteswissenschaften beschäftigen werden.

Dabei ist das Seminarprogramm zwar das Kerngeschäft, nicht jedoch der einzige Baustein in der täglichen Arbeit der Akademie. Sie zog 2004 von Mülheim an der Ruhr ins Haus der Begegnung, welches sie sich seitdem mit dem Pädagogisch-Theologischen Institut, ebenfalls eine Institution der Evangelischen Kirche, teilt.

Akademiedirektor Frank Vogelsang nutzt das Bild der "konzentrischen Kreise", in denen sich die Arbeit rund um die Seminarthemen bewegt. Zunächst einmal würden mit den Tagungen inhaltliche Impulse gesetzt, an denen die Teilnehmer, dann aber auch die Öffentlichkeit partizipiere. Dies geschehe beispielsweise durch eine intensive Nachbereitung, die etwa durch eine sorgfältige Öffentlichkeitsarbeit zum Ausdruck komme.

Dabei, so erzählt Sprecherin Hella Blum, sei das Verfassen von Pressemitteilungen lediglich ein Element. Überdies würden die Tagungsinhalte in Dokumentationen präsentiert und seien somit auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Dazu komme die unmittelbare Medienpräsenz.

So ist Frank Vogelsang etwa ein beliebter Gesprächspartner zahlreicher Radiosender, die gern auf seine Kompetenz in wissenschaftlich-ethischen Fragen zurückgreifen. Hinzu kommen Besuche in Schulen, der Austausch über soziale Netzwerke im Internet und eine intensive Kontaktpflege zu Fachreferenten und Experten in ganz Deutschland. Auf diese Weise werden die Themen permanent "weitergedreht".

"Als evangelisches Haus widmen wir uns den Themen grundsätzlich aus einer kirchlichen Perspektive und mit der entsprechenden Fragestellung", sagt Frank Vogelsang. Der 49-Jährige studierte Theologie und Ingenieurwesen, worin er auch promovierte. Wenn es etwa - wie am vergangenen Wochenende - um das Thema Demenz geht, dann gehört zwingend die theologische Bewertung dazu.

Weil gerade in einer akademisch und politisch geprägten Stadt wie Bonn nicht nur die Auswahl an Referenten, sondern auch die Angebote von Mitbewerbern im Seminarbereich außerordentlich groß ist, sind bei der Entwicklung der Themen Ideen gefragt, mit denen man sich auf dem Heiderhof von der Konkurrenz abhebt und Anreize schafft. Schließlich sollen die 64 Betten im Haus der Begegnung ausgelastet werden.

Vertiefung und Kontroverse nennt Vogelsang als Hauptmerkmale der Tagungen, mittels derer die Teilnehmer in den jeweiligen Themen "sprachfähig" gemacht würden. Und, so Vogelsang: "Reibungen sind bei uns ausdrücklich erwünscht".

Evangelische Akademie im Rheinland, Mandelbaumweg 2, 53177 Bonn, www.ev-akademie-rheinland.de

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