Jan Turovskis Roman "Almuts Affären" Zwischen Lieben und Leiden

BAD GODESBERG · Nach "Der lange Arm" hat der Bad Godesberger Autor Jan Turovski bereits seinen zweiten Roman in diesem Jahr veröffentlicht. "Almuts Affären" erzählt auf 195 Seiten die dramatisch-tragische Geschichte einer Frau voller Selbstzweifel.

 Jan Turovski

Jan Turovski

Foto: privat

Spannend und abwechslungsreich vermittelt Turovski einen tiefen Einblick in die Seele und das Verlangen der 59-jährigen Almut Köhler. Sie führt eine erfolgreiche Pension in einer süddeutschen Universitäts- und Festspielstadt. In ihrem Viertel ist sie bekannt und beliebt, setzt sich für viele Menschen ein, liebt Kinder.

Aber Almut fehlt die Liebe, die Leidenschaft in ihrem Leben. Sie führt das auf ihre leichte Gehbehinderung zurück. Anstatt ihre missliche Lage in die Hand zu nehmen und aktiv nach einer zumindest körperlichen Liebschaft zu suchen, flüchtet sie sich in wilde erotische Fantasien. Sie lauscht an Zimmertüren, guckt in die Fenster der Nachbarn, malt sich Liebesszenen mit nichtsahnenden Männern aus. Ihr Buchhändler, ihr Apotheker, ihr Arzt oder der Hausmeister von gegenüber dienen dafür als Vorlagen, aus denen sie sich, wie in einem erotischen Baukasten, ihre perfekte Affäre zusammensetzt. Nach einer bitteren Enttäuschung inszeniert Almut ihren Freitod, lebt jedoch auf unerwartete Weise weiter. "Almuts Affären" ist eine skurril-melancholische Hommage an die Liebe der Frauen und fesselt den Leser bis zum Schluss.

Der in Bielefeld geborene Jan Turovski lebt und arbeitet bereits seit Mitte der 1960er Jahre in Bad Godesberg. Seine schriftstellerische Tätigkeit brachte neben seinen zahlreichen Romanen auch Kurzgeschichten, Lyrik und Theaterstücke hervor und wurde mit mehreren Preisen gewürdigt. Neben seinen Veröffentlichungen in deutscher Sprache, schreibt er auch auf Englisch und Französisch und verfasst Beiträge in Zeitungen, Zeitschriften und Rezensionen.

Jan Turovski: Almuts Affären, Roman, 200 Seiten, 13,90 €, ISBN 978-3-936625-78-3

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort