Palliativ- und Hospiztag Würdevoll leben bis zuletzt

BAD GODESBERG · Palliativ- und Hospiztag in der Stadthalle richtet sich an Betroffene, Angehörige, Ärzte und Helfer.

 Die verständnisvolle Begleitung im dem letzten Lebensabschnitt gehört zu den Aufgaben der Schwestern im Integrierten Hospiz des CBT-Wohnhauses Emmaus in Plittersdorf.

Die verständnisvolle Begleitung im dem letzten Lebensabschnitt gehört zu den Aufgaben der Schwestern im Integrierten Hospiz des CBT-Wohnhauses Emmaus in Plittersdorf.

Foto: REIFENBERG

Unter dem Motto "Würdevoll leben bis zuletzt" findet am Mittwoch, 22. Oktober, der Palliativ- und Hospiztag in Bad Godesberg in der Redoute, Kurfürstenallee 1 statt. Er geht auf die Initiative der Bürgerstiftung Rheinviertel zurück und wird in Kooperation mit dem Caritasverband für die Stadt Bonn, dem CBT-Wohnhaus Emmaus und dem St. Vinzenzhaus veranstaltet.

Die Bürgerstiftung Rheinviertel startete 2006 auf Initiative ihres Vorsitzenden, Dechant Wolfgang Picken, das Projekt Integrierte Hospize im Haus Emmaus und im St. Vinzenzhaus, später auch den Ambulanten Palliativdienst und den Einsatz einer Palliativ-Schwester in Kooperation mit dem Bonner Caritasverband. Ziel ist es, ein menschenwürdiges Leben bis zum letzten Atemzug zu ermöglichen, Linderung der Schmerzen zu erreichen und dem Sterbenden größtmögliche Lebensqualität zu verschaffen, ebenso den Angehörigen beizustehen.

Der Palliativ- und Hospiztag richtet sich an Betroffene, Angehörige, Ärzte und alle in der Alten- und Seniorenarbeit Tätigen sowie an diesem Thema Interessierte. In dem Pflegeforum am Vormittag von 10 bis 13.15 Uhr erhalten Besucher wichtige Informationen zur palliativen Versorgung zu Hause und im Altenheim sowie zu den Anforderungen an die hausärztliche Betreuung Hochbetagter und oft auch dementiell erkrankter Menschen. Aber auch die spirituelle Begleitung auf dem letzten Lebensweg steht mit einem Impuls-Vortrag von Dechant Picken auf dem Programm.

Bei den Fachvorträgen am Nachmittag von 14.15 bis 16.45 Uhr kommen namhafte Experten, unter anderem Prof. Lukas Radbruch, Chefarzt der Palliativmedizin der Bonner Uniklinik, Regine Kraushaar vom Bundesgesundheitsministerium und Nadja Nestler vom Institut für Pflegewissenschaft, zu aktuellen Fragen der Palliativbetreuung, Schmerztherapie und Pflegewissenschaft zu Wort. Die Podiumsdiskussion um 16.45 Uhr mit dem Thema "Medizin, Politik, Pflege und Theologie im Gespräch" wird auch die aktuelle Problematik der Sterbehilfe und Sterbebegleitung diskutieren.

Wie aktuell und brisant das Thema Sterbebegleitung ist, zeigt die jüngste Forderung der Deutschen Bischofskonferenz nach einem selbstbestimmten Leben auch im Angesicht des Todes. Die Bischöfe forderten vor wenigen Tagen einen weiteren Ausbau der Palliativmedizin und weitere Förderung der Hospize und Seelsorge am Krankenbett.

Um 18 Uhr erwartet Besucher ein ganz besonderer Klaviervortrag von Prof. Andreas Kruse, Gerontologe der Universität Heidelberg: "Das Sterben leben" - mit Überlegungen zur Palliative Care am Beispiel der Komposition und Biografie von Johann Sebastian Bachs.

Informationen

Anmeldungen per Mail an palliativtag@godesberg.com, die Pfarrbüros der Kirchengemeinde St. Andreas und Evergislus oder per Post an Bürgerstiftung Rheinviertel, Beethovenallee 47, 53173 Bonn. Die Anmeldegebühr beträgt zehn Euro. Weitere Informationen unter www.buergerstiftung-rheinviertel.de

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