Wahlbezirk 22 Die Baustelle von Godesberg
VILLENVIERTEL/RÜNGSDORF · Ausgerechnet die beiden besonders urtümlich und in sich geschlossen anmutenden Bad Godesberger Ortsteile Villenviertel und Rüngsdorf sind mit Neubau- und Erweiterungsplänen während der endenden Wahlperiode zu einer heimlichen Großbaustelle geworden.
Zwar sind die meisten dieser Bauprojekte inzwischen beschlossen oder gar vollendet. Für die Anlieger bedeutet dies, sich hier und da unter veränderten Bedingungen neu einzurichten. Von den Kommunalpolitikern erwarten sie derweil, dass ihre Lebensqualität erhalten bleibt.
[kein Linktext vorhanden]Denn Tiefgaragen unter den Neubauten zum Trotz werden die neuen Wohnräume die Park- und Verkehrssituation beispielsweise in den engen Gassen des Rüngsdorfer Ortskerns nicht unbedingt entschärfen. Bei der seit vielen Jahren geforderten Verkehrsberuhigung der Ubier- und Konstantinstraße ist außer den Fahrradstreifen bislang keine effiziente Wirkung abzulesen.
Seit langem wartet auch der ebenso zentral gelegene wie schmucklose Römerplatz auf seine Umgestaltung - angesichts leerer städtischer Kassen bislang vergeblich. Gänzlich in Vergessenheit geraten scheinen die Pläne, die Rheinpromenade zwischen Bastei und Rheinhotel Dreesen zu verschönern. Möglicherweise liegt das auch daran, dass andere Probleme, etwa die Vielzahl an Einbrüchen, drängender erscheinen.
Am 25. Mai wählen die Bonner einen neuen Stadtrat. 33 Stadtverordnete werden direkt gewählt. Wir werfen in einer Serie einen Blick auf die Bad Godesberger Wahlbezirke und die Kandidaten, die dort antreten.
Die Kräfteverhältnisse
Bisher hatten stets die Kandidaten der CDU im Wahlbezirk Villenviertel/Rüngsdorf die Nase vorn. Als direkt gewählte Mandatsträgerin vertrat die Ortsteile im Stadtrat in der endenden Wahlperiode zunächst Verena Lautz, für die nach ihrem Ausscheiden vor einem Jahr Christian Gold nachrückte.
Die CDU erreichte bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren 38,4 Prozent, die SPD kam auf 16,4 Prozent. 19,6 Prozent entfielen auf die Grünen, 12,7 Prozent auf die FDP und drei Prozent auf die Linke. Die kleineren Parteien kamen gemeinsam auf einen Anteil von 9,9 Prozent der Stimmen.
