Zahl der Radunfälle steigt Viel Arbeit für die Fahrradstreife

BAD GODESBERG · Trotz insgesamt sinkender Deliktzahlen gibt es in Bad Godesberg laut Polizei eine besorgniserregende Entwicklung: Die Zahl der Unfälle, bei denen Fahrradfahrer zum Teil schwer verletzt wurden, ist im ersten Halbjahr um 31 Prozent gestiegen. Das teilte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa gestern nach ihrem jährlichen Gespräch mit Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke mit.

 In Bad Godesberg steigen Polizisten verstärkt aufs Rad um: Das sorgt für mehr Präsenz bei der Zielgruppe Radfahrer und für Bürgernähe.

In Bad Godesberg steigen Polizisten verstärkt aufs Rad um: Das sorgt für mehr Präsenz bei der Zielgruppe Radfahrer und für Bürgernähe.

Foto: Ronald Friese

Jeweils zur Mitte des Jahres informiert die Polizeichefin in den vier Bonner Stadtbezirken und in acht Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises, für die die Polizei Bonn zuständig ist, über aktuelle Tendenzen. "So kann man gegebenenfalls gegensteuern", erklärte Brohl-Sowa.

Beim Thema Fahrradunfälle passiert das sofort. Zum einen verstärkt die Polizeiwache Bad Godesberg den Einsatz von Fahrradstreifen. Die Statistik zeigt: 46,3 Prozent der Unfälle mit Fahrradfahrern sind durch den Radfahrer verschuldet. "Wir müssen schauen, warum Godesberg mit Beuel und der Bonner Altstadt besonders betroffen sind, und was wir tun können, um dem vorzubeugen", so Brohl-Sowa.

Bereits im Juli soll eine Veranstaltung zur Unfallprävention bei Radfahrern stattfinden, haben Bezirksbürgermeisterin und Polizeipräsidentin verabredet. Dabei wollen sie auch einen Unfallarzt und Fahrradexperten an den Tisch holen. Laut Brohl-Sowa ist die Helm-Frage nach wie vor "ein kleiner Glaubenskrieg". Die Polizei bekomme außerdem viele Beschwerden über rabiate Radfahrer. Simone Stein-Lücke sieht politischen Handlungsbedarf beim Thema Alkohol: "Ich kann nicht verstehen, dass man mit fröhlichen 1,6 Promille durch die Gegend radeln darf."

Abgesehen von der Unfallstatistik verzeichnet die Polizei in Bad Godesberg im Zeitraum Januar bis Mai im Vergleich zum Vorjahr rückläufige Zahlen. Abgenommen hat vor allem die Straßenkriminalität (200 Fälle weniger), aber auch die Zahl der Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Diebstähle. Die Zahl der Wohnungseinbrüche, die schon im Vorjahr um ein Drittel zurückgegangen war, ist noch einmal um 30 Prozent gesunken.

"Wir sind ausgesprochen zufrieden, sollte sich das über das Jahr fortsetzen", sagte Brohl-Sowa. Aufmerksame Nachbarn hätten erst gestern Morgen dafür gesorgt, dass die Polizei mutmaßliche Einbrecher fassen konnte. Verstärkte Aufmerksamkeit gepaart mit besseren Sicherheitsvorkehrungen an Häusern und Wohnungen sorge dafür, dass es in 50 Prozent der Fälle beim Einbruchsversuch bleibe. "Unsere Präventionsbotschaften tragen allmählich Früchte", so die Polizeipräsidentin. Stein-Lücke hofft angesichts der positiven Bilanz, "dass bei den Bürgern ankommt, dass sie sich sicherer fühlen können".

Ruhig geworden ist es nach der Raubserie zu Beginn des Jahres im Godesberger Kurpark. Nach Auskunft der Polizei hat die Ermittlungsgruppe "Rabiata" eine Tätergruppe ausmachen können. Auf das Konto der 19 Beschuldigten gehen insgesamt 31 Straftaten, darunter 24 Raubdelikte.

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