Godesberger Künstlerinnen "Skripturale" findet Abschluss in Steglitz

BAD GODESBERG · Bonner Künstlerinnen stellen in Godesberger Partnerstadt aus. "Keine gedruckten Zeilen, keine noch so persönliche digitale Botschaft vermögen dieselben Empfindungen zu wecken, wie die optische Wirkung der individuellen Züge einer Handschrift."

 Cerstin Richter-Kotowski, Bezirksstadträtin für Kultur, und Clotilde Lafont-König (rechts) bei der Ausstellungseröffnung in Steglitz.

Cerstin Richter-Kotowski, Bezirksstadträtin für Kultur, und Clotilde Lafont-König (rechts) bei der Ausstellungseröffnung in Steglitz.

Foto: privat

Das sagte Clotilde Lafont-König, erste Vorsitzende der Künstlerinnen-Vereinigung Gedok Bonn, zur Ausstellung "Skripturale - von Hieroglyphen bis zum Internet". Die Schau von 16 Bonner Künstlerinnen wurde jetzt im Gutshaus zu Berlin-Steglitz eröffnet, die Frauen stellen dort Fotografie, Keramik, Malerei und textile Kunst aus. In den vergangenen Jahren war die Ausstellung unter anderem auch in den Godesberger Partnerstädten Saint-Cloud und Frascati zu sehen und findet nun ihren Abschluss in Steglitz.

"Wir tippen mehr als wir schreiben. Wir glotzen mehr als wir lesen. Und im Hintergrund der “Skripturale„ lauern Konkurrent E-Book, elektronische Rivalen, das Schreibinstrument Computer", sagte Lafont-König weiter. Das Projekt "Skripturale" habe sich, so Lafont-König, inzwischen zu einem Bestseller der Gedok entfaltet: "Diese mobile Anthologie, ein literarisches Symposium von 16 Künstlerinnen gewinnt von Standort zu Standort, gleichsam von Leserschaft zu Leserschaft, jeweils neue Deutungsspielarten ihrer hochaktuellen Schwerpunkte."

In seiner Schrift sei der Mensch unlösbar an die innere Wahrheit seines Wesens gebunden, zitierte Lafont-König den Schriftsteller Stefan Zweig: "Die Handschrift verrät den Menschen, ob er will oder nicht, sie ist einmalig wie er selbst und spricht manchmal aus, was er verschweigt."

"Kunst von Frauen als ein zusammenfassender Begriff für die Kunst von Einzelnen, individuellen Frauen, die jede ihren eigenen künstlerischen Ausdruck sucht und umsetzt, erfährt immer noch keine angemessene Beachtung. Darum müssen mehr Frauen die Möglichkeit haben, ihre kreativen und innovativen Fähigkeiten öffentlich bewusst zu machen", sagt Lafont-König. Die Austellung in Steglitz ist noch bis zum 11. Mai zu sehen.

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