Chance für Realschüler am Aloisiuskolleg Quereinstieg in die Oberstufe

BAD GODESBERG · Das Aloisiuskolleg beschreitet nach den Sommerferien neue Wege: Es startet ein Programm, das Schülern beim Quereinstieg in die gymnasiale Oberstufe hilft. "Wir wollen nicht die Eliteschule sein. Wir wollen eine der guten Schulen in Bonn sein", sagte Manfred Sieburg, Schulleiter des Aloisiuskollegs (Ako).

 Manfred Sieburg ist Schulleiter des Aloisiuskollegs.

Manfred Sieburg ist Schulleiter des Aloisiuskollegs.

Foto: Axel Vogel

Zu einer guten Schule gehört für ihn, auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren. So sei zum einen die Bedeutung der schulischen Erziehung gewachsen. Zum anderen seien die Oberstufenschüler durch G 8 ein Jahr jünger, es würden aber dieselben Anpassungsleistungen erwartet. "Realschüler, die zu uns kommen, kommen in eine fremde Welt. Wir möchten ihnen jemand zur Seite stellen, der selbst Realschulerfahung hat", so Sieburg.

EPh+ heißt das neue Programm. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit dem Mittleren Schulabschluss, die das Abitur anstreben. Ein Jahr lang werden sie am Aloisiuskolleg von Tutoren begleitet, die sie in die wissenschaftlichen Arbeitsweisen der gymnasialen Oberstufe einführen und während der nachmittäglichen Studienzeiten Hausaufgaben und Klausurvorbereitung betreuen. Außerdem lernen die Jugendlichen Selbstorganisation und eigenverantwortliches Arbeiten.

Für die Teilnehmer gibt es außerdem besondere Projekte außerhalb des regulären Unterrichts, die aus den Bereichen Kunst, Handwerk, Technik oder Wissenschaften kommen. Hinzu kommt das außerschulische Angebot des Ako mit Sport, Chor, Orchester und Theater.

Gute Betreuung und gute Abschlüsse sollen das Aloisiuskolleg für eine neue Schülerklientel attraktiv und damit zukunftsfähig machen, so der Schulleiter. Nachfrage kam auch von Eltern und Lehrern. "Wir reagieren auf das, was uns als Bedarf formuliert wird", erklärte Sieburg.

Die Realschüler steigen nach der zehnten Klasse ein, im Gymnasium absolvieren sie dann 10., 11. und 12. Klasse und können so in 13 Jahren bis zum Abitur kommen. "Wir wollen schulischen Erfolg ermöglichen und Karrieren schaffen", sagte der Schulleiter.

Bewerben konnten sich nicht nur Realschüler mit Mittlerem Schulabschluss, sondern auch Schüler von Gesamtschulen mit Abschluss der 10. Klasse oder von anderen Schulformen. Das Programm richtet sich auch an Gymnasiasten, die in der Einführungsphase der Oberstufe eine besondere Begleitung bekommen möchten. Die Gruppe setzt sich aus Externen und Internatsschülern zusammen. Für alle gibt es eine monatliche Gebühr von 248 Euro (näheres siehe Text links).

Weitere Informationen zum Programm EPh+ gibt es im Internet unter www.aloisiuskolleg.de.

Die Kosten

Externe Schüler zahlen für die Teilnahme am Programm EPh+ pro Monat 248 Euro, hinzu kommen 65 Euro für das Mittagessen und eine einmalige Aufnahmegebühr von 100 Euro. Als freiwillige Spende für die Stiftung Aloisiuskolleg wird um 60 Euro pro Monat gebeten.

Internatsschüler zahlen ebenfalls 248 Euro, außerdem 180 Euro Aufnahmegebühr sowie die Internatskosten von 1266 Euro pro Monat.

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