Kunst in der Villa Friede Mit Bleistift, Tusche und Tinte

MEHLEM · Farbige Flächen, feine Muster und viele Details: Bei der Vernissage der Ausstellung "Post-Calligraphy in Chinese Contemporary Art" im Kunstraum Villa Friede in Mehlem wurden am Sonntagnachmittag besondere Werke präsentiert. 13 chinesische Künstler haben sich mit alten, traditionellen Techniken wie Bleistift, Tusche und Tinte auseinandergesetzt und schufen so aktuelle, weitestgehend abstrakte Bilder, die die gesellschaftlichen Umbrüche in China darstellen.

 Vernissage: Gastgeber, Gäste und einige der ausstellenden Künstler eröffnen die Werkschau. FOTO: RONALD FRIESE

Vernissage: Gastgeber, Gäste und einige der ausstellenden Künstler eröffnen die Werkschau. FOTO: RONALD FRIESE

Foto: Ronald Friese

Dabei verwendeten sie Materialen wie Öl- und Acrylfarbe, aber auch Tusche und Filzstift und malten nicht nur auf Leinwand, sondern auch auf Seide und handgeschöpftem Papier. "Die Villa Friede ist ein experimenteller Raum", sagte Kurator Dieter Ronte in seiner Begrüßungsansprache. "Bei dieser Ausstellung werden Sie große Überraschungen erleben und viel Neues sehen." Im Arbeitsprozess ließen die Künstler teilweise ihre eigene Vergangenheit und Erfahrungen mit einfließen und integrierten Elemente wie zum Beispiel leuchtende Neonteile in Blau und Rot. Die Werke sind von unterschiedlicher Größe, manche hängen ganz klassisch an der Wand, andere sind auf einem Tisch ausgebreitet oder hängen als Stoffbahnen im Raum.

Darunter sind viele aktuelle Werke aus den Jahren 2014 und 2015. Die beteiligten Künstler stammen aus verschiedenen Generationen, einige von ihnen waren bei der Vernissage auch anwesend. Sie diskutierten in ihren Arbeiten, wie man mit Tradition neue Dimensionen eröffnen kann und stehen repräsentativ für die heutigen Künstler in China. Es lohnt sich, in der Ausstellung ab und zu mal genauer hinzusehen. So entdeckt man bei einem Bild eine besondere Punktestruktur, bei einem anderen eine interessante Oberfläche. Die Ausstellung vereint ruhige und bewegte Bilder, das traditionelle China mit neuem, modernen Denken.

"Wir dürfen, wenn wir an China denken, nicht nur durch die wirtschaftliche, sondern auch durch die kulturelle Brille sehen", sagte der SPD-OB-Kandidat Peter Ruhenstroth-Bauer: "Kultur bildet eine Brücke zwischen Asien und Europa, und Bonn als weltoffene Stadt mit Perspektive, die weit über die Stadtgrenze hinausgeht, ist der beste Platz dafür." Mehr chinesische Kunst gibt es bei der Ausstellung "China 8", die von Mai bis September zeitgenössische chinesische Werke in neun Häusern an Rhein und Ruhr zeigt.

Die Ausstellung in der Villa Friede ist noch bis Dienstag, 16. Juni, zu sehen.

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