Umbau am Michaelshof Mietwohnungen, Büros und Geschäfte neben den Kammerspielen

BAD GODESBERG · Lange wurde spekuliert, nun ist es heraus: Aus dem bisherigen Büroblock neben den Kammerspielen soll eine Mischung aus Mietwohnungen, Büros und Geschäften werden.

 Mitbringsel: Lutz Runkel (rechts) und Martin Schommer schenken den Godesbergern zum Einstand mehrere Sitzbänke. Die Exemplare auf dem Bild dienen allerdings nur stellvertretend als Fotomotiv.

Mitbringsel: Lutz Runkel (rechts) und Martin Schommer schenken den Godesbergern zum Einstand mehrere Sitzbänke. Die Exemplare auf dem Bild dienen allerdings nur stellvertretend als Fotomotiv.

Foto: Axel Vogel

Am Freitag lüftete der neue Eigentümer in Bad Godesberg erstmals nicht nur sein eigenes Visier, sondern erläuterte auch ausführlich, wie er sich die Zukunft des Gebäudes vorstellt. Er selbst heißt Lutz Runkel, ist 66 Jahre alt und führt im heimischen Wermelskirchen ein mittelständisches Unternehmen.

In Bad Godesberg steigt er nun also ins Immobiliengeschäft ein. Mit einem Investitionsvolumen "zwischen 15 und 20 Millionen Euro" kalkuliere man, sagte Projektsteuerer Martin Schommer bei der Präsentation. Schon bald wolle man mit der Entkernung beginnen. Für Umbau und Kernsanierung veranschlage man ein gutes Jahr.

60 Wohnungen zwischen 60 und 80 Quadratmetern

Und das sind die Pläne: Entstehen sollen etwa 60 Wohnungen von einer Größe zwischen 60 und 80 Quadratmetern. In der zum Theaterplatz liegenden Gebäudeflanke sollen außerdem Büros untergebracht werden. Im Erdgeschoss wird es kleinteiligen Einzelhandel sowie ein Restaurant geben. In Zahlen stellt sich die Flächenverteilung wie folgt dar: 5000 Quadratmeter sollen der Wohnnutzung, 1000 Quadratmeter als Büroflächen und 1200 Quadratmeter für Ladenlokale dienen.

Bauliche Veränderungen wird es zum einen innerhalb des Gebäudes geben, was sich schon dadurch ergibt, dass Büros zu Wohnungen umgebaut werden. Zum anderen sollen die beiden Gebäudeflanken an den Ecken zum Kurpark und zum Theaterplatz anstelle der heutigen Satteldächer um ein zusätzliches Staffelgeschoss erweitert werden. Ein bauliches "Schmankerl" plant der Investor, indem er ein Parkhaus mit knapp 70 Stellplätzen und Hubbühnen in den Bau integrieren will. Die Zufahrt wird von der Straße Am Kurpark erfolgen.

Langfristige Mietverhältnisse

Preislich würden die Wohnungen "nicht im Luxussegment, sondern im ortsüblichen, mittelstandsorientierten Bereich" angesiedelt werden, so Schommer. Unklar ist noch, welche Art von Gastronomie im Erdgeschoss einziehen wird. Derzeit tendiere man mit Blick auf die künftigen Bewohner zu einem Restaurant, das eher tagsüber als abends geöffnet hat.

Wie Neueigentümer Lutz Runkel am Freitag ausdrücklich betonte, will er die Immobilie dauerhaft in seinem Eigentum halten. Analog dazu setzt er zugleich auf langfristige Mietverhältnisse. So sei eine saisonale Vermietung ausdrücklich nicht vorgesehen, so der Eigentümer. Keinen fruchtbaren Boden fand bei ihm somit auch die Idee, einen Teil des Ensembles zur Unterbringung von Medizintouristen zu nutzen. "Eine solche Mischung halte ich nicht für praktikabel, da muss man sich entscheiden", sagte Runkel.

Belebung der Innenstadt

Während Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke es zwar bedauerte, mit diesem Ansatz bei dem Investor nicht durchgedrungen zu sein, bietet ihr sein Vorhaben insgesamt Anlass zu großer Freude: "Man sieht ja, wie viele Innenstädte abends veröden, weil dort schlichtweg niemand mehr wohnt. Das Objekt in seiner zentralen Lage wird definitiv zur Belebung der Innenstadt führen", sagt Stein-Lücke.

Auch die Vorsitzenden der Bad Godesberger Bezirksfraktionen hätten sich laut Schommer in einem ersten Gespräch durchweg angetan gezeigt. Ebenfalls seien die bisherigen Gespräche mit der Stadtverwaltung so positiv verlaufen, dass man in etwa sechs Wochen mit einer Baugenehmigung rechne.

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