Draitschquelle Kur für Bad Godesberger Wahrzeichen

BAD GODESBERG · In der Bezirksvertretung legte der Vorsitzende des Bad Godesberger Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte (VHH) Martin Ammermüller anhand von Plänen dar, wie die Bauten rund um die Draitschquelle 225 Jahre nach deren Einweihung erneuert werden sollen. Dies soll bis Pfingsten 2015 geschehen.

 Große Pläne: Martin Ammermüller und Landschaftsarchitekt Franz Messinger präsentieren ihre Entwürfe für die Draitschquelle. Zu Pfingsten soll alles fertig sein.

Große Pläne: Martin Ammermüller und Landschaftsarchitekt Franz Messinger präsentieren ihre Entwürfe für die Draitschquelle. Zu Pfingsten soll alles fertig sein.

Foto: Ronald Friese

Nachdem die Bezirksvertretung Bad Godesberg dem Vorhaben einmütig zugestimmt hat, muss nun noch der VHH-Vorstand sein Plazet geben, auch steht noch eine Absprache mit der Bezirksregierung Köln mit Blick auf den Quellenschutz aus. "Dann gilt es nur noch Spender und Sponsoren zu finden, damit die Bauarbeiten im Januar beginnen können", sagt Martin Ammermüller, der keine ernsthaften Befürchtungen hat, dass das Projekt an einer der noch ausstehenden Bedingungen scheitern könnte.

Was also ist konkret geplant? "Wir wollen, dass der Draitschbrunnen wieder erkennbar und seiner Bedeutung als Beginn der Entwicklung von Bad Godesberggerecht wird", sagt Ammermüller und kündigt folgende bauliche Maßnahmen an: Zum einen sollen die alten Schmuckornamente in der Hangmauer freigelegt und restauriert werden; zum anderen will der VHH anstelle des asphaltierten Parkplatzes eine öffentliche Grünanlage schaffen.

Parkplätze soll es dann nur noch am äußeren Rand der Anlage geben. Die Gesamtkosten betragen rund 70.000 Euro. "Sollte die Stadt Bonn beispielsweise die notwendige Hangabsicherung übernehmen, könnten sich die Kosten auch noch einmal um 20.000 Euro verringern", sagt Ammermüller. In jedem Falle sei der VHH bereit, die Gesamtkosten bis zur Hälfte zu übernehmen, für die andere Hälfte sucht er Spender und Sponsoren.

Für die Stadtverwaltung lässt Martin Herkt, Leiter des Sport- und Bäderamtes, Zustimmung erkennen, ohne sich jedoch auf Finanzierungshilfen festzulegen. Auch der Stadt sei an einer Erneuerung der Anlage gelegen, so Herkt. Passenderweise blicke man mit dem kommenden Jahr dem 225. Gründungstag der Quelle und dem 250. Geburtstag des Chemikers Ferdinand Wurzer entgegen, der das Heilwasser einst analysierte.

Auf den Vorschlag der SPD hin, bei der Gelegenheit in Zusammenhang mit der Universität die Vermarktungsmöglichkeiten für das Draitschquellenwasser überprüfen zu lassen, verwies Herkt in der Sitzung auf den bestehenden Pachtvertrag und das noch laufende Verfahren zur Anerkennung als Heilquelle.

Sofern die VHH-Pläne in die Tat umgesetzt werden, kann gleichsam die 200-Jahr-Feier "nachgeholt" werden. 1990 nämlich fiel die Feier buchstäblich ins Wasser, weil der Konzern, der den Brunnen für die Wasserabfüllung gepachtet hatte, ihn gerade in diesem Jahr überraschend wegen Unwirtschaftlichkeit schloss.

Die Abfüllgebäude wurden abgerissen, das Gelände provisorisch mit einem Zaun umgeben und auf dem Gelände entstand ein asphaltierter Parkplatz. Martin Ammermüller ist zuversichtlich und sagt: "Hoffen wir, dass es mit 225 Jahren besser klappt."

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