Rhein-Jam-Hip-Hop-Festival Konate, Snooze und Niksda im Wettstreit

BAD GODESBERG · Beim Rhein-Jam-Hip-Hop-Festival in der Godesberger Stadthalle treten 16 Rapper im Wettbewerb gegeneinander an. Einer der Juroren ist Michael Kernbach von der Popfarm.

 Beim Wettbewerb der Rapper in der Godesberger Stadthalle stand auch Snooze auf der Bühne.

Beim Wettbewerb der Rapper in der Godesberger Stadthalle stand auch Snooze auf der Bühne.

Foto: Barbara Frommann

Meko Konate ist seit zwei Jahren Rapper aus Leidenschaft: Unter dem Künstlernamen I.K.G. - das steht für Inspiration, Kampf, Glaube - schreibt er seine eigenen Raps und unterlegt diese mit den passenden Beats. "Rap ist für mich Therapie. Man kann alles zum Ausdruck bringen, was einen beschäftigt", erklärt der 21-Jährige. Mit Unterstützung seines Kumpels David Thüren als Back up Rapper Dave nahm Konate am vergangenen Samstag auf dem Rhein-Jam-Hip-Hop-Festival in der Stadthalle Bad Godesberg am großen Rap-Contest teil.

Über 20 Jugendliche hatten sich zu dem Rap-Contest angemeldet, mit dem der ganztägige Rhein-Jam am frühen Nachmittag startete. Zugelassen waren jedoch nur 16 Wettbewerbsteilnehmer, da jeder von ihnen sich 15 Minuten auf der Bühne präsentieren durfte und mehr Kandidaten den Zeitrahmen gesprengt hätten. Der Sieger erhielt nicht nur ein Preisgeld in Höhe von 300 Euro, sondern darf auch bei der zweiten Auflage des Rhein-Jam-Hip-Hop-Festivals im kommenden Jahr auf der großen Hauptbühne auftreten. In der Jury saß unter anderem Michael Kernbach von der Bonner Pop- und Rockmusikschule Popfarm. "Ich bin dabei, weil ich es toll finde, dass sich die Szene selbst organisiert", so Kernbach. Auf den Flow, die Beat-Auswahl, die Performance und die Texte wolle er besonders achten.

Auch Tom Englert und Armin Moharrampour waren bereits sehr gespannt auf die Performances der Wettbewerbsteilnehmer: "Wir sind hier, weil ein guter Freund von uns gleich einen Auftritt hat", erklärten die beiden 16-Jährigen. Über diese Unterstützung freute sich Nikita Korotchenkov sehr: Seit einem Jahr rappt er unter dem Künstlernamen Niksda, bereits in der Grundschule hatte er angefangen, Rap-Musik zu hören: "Das ist mein Leben", erklärte der 17-Jährige, der sich ohne zu zögern sofort für den Wettbewerb angemeldet hatte, als er von diesem gehört hatte. Viele solcher Gelegenheiten gibt es für die Jungs aus der Bonner Hip-Hop-Szene nicht: "In Bonn wird sehr wenig für Jugendliche gemacht. Mit dem Contest wollen wir ihnen die Möglichkeit geben, mit ihrer Musik aufzutreten", sagt Organisator Nader Jarrar von der Beathoven Bonn Creativity. Leicht war es für diese nicht, das Rhein-Jam-Hip-Hop-Festival aus der Taufe zu holen: "Man hat uns immer Unterstützung versprochen. Wir fühlen uns von der Stadt Bonn im Stich gelassen", sagt Jarrar. Das sieht Kernbach ähnlich: "Es ist schade, dass das Bonner Kulturamt nicht hier ist, denn Hip Hop ist eine lebendige Kultur", sagte der Juror.

Die Besucher des ersten Rhein-Jam-Hip-Hop-Festivals in der Stadthalle durften sich am Samstagabend noch auf ein großes Live-Konzert freuen, bei dem unter anderem Olli Banjo aus Köln, Manuellsen aus dem Ruhrgebiet und Nate 57 aus Hamburg auf der Bühne standen.

Die Organisatoren

Das Rhein Jam Festival wird organisiert von der Beathoven Bonn Creativity and Innovation. Dabei handelt es sich um einen 2011 ins Leben gerufenen Zusammenschluss, der sich in Bonn für Jugendprojekte einsetzt. Unter anderem hat die Beathoven Bonn Creativity bereits im Jahr 2012 einen Tanzcontest (Beat Battle) im Telekom Dome organisiert.

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