"Mythos" in Bad Godesberg schließt Jetzt ist auch der Grieche weg

BAD GODESBERG · Nach 30 Jahren in Bad Godesberg schließt das griechische Restaurant "Mythos". Somit ist ein "Grexit" der etwas anderen Art zumindest in Bad Godesberg Realität geworden.

Verlassen: Das bisherige Restaurant "Mythos" im Erdgeschoss steht leer, Mittwoch entfernten Handwerker die Reklameschilder.

Verlassen: Das bisherige Restaurant "Mythos" im Erdgeschoss steht leer, Mittwoch entfernten Handwerker die Reklameschilder.

Foto: Ronald Friese

Wenn sich in einem Gebäudekomplex von rund 15.000 Quadratmeter Gesamtfläche zwei kleine Boutiquen und ein Sozialkaufhaus verlieren, so kann man mit Fug und Recht von Gestaltungsspielraum sprechen.

Im Falle der ansonsten leer stehenden Immobilie neben den Kammerspielen bot sich über Monate zudem reichlich Raum für Spekulationen darüber, was aus dem Gebäude in Zukunft werden soll.

Diese haben sich jetzt noch einmal verstärkt, seitdem auch das griechische Restaurant nach 30 Jahren das Feld geräumt hat. Die Reklameschilder mit dem - nicht nur in diesem Falle - lautmalerischen Namen "Mythos" wurden am Mittwoch abgeschraubt. Somit ist ein "Grexit" der etwas anderen Art zumindest in Bad Godesberg Realität geworden. Doch mit der Gerüchteküche, in der es zuletzt mit Ingredienzien wie Penthousewohnungen und Hotelbetrieb bis hin zu Unterkünften für Medizintouristen immer heißer brodelte, soll es nun bald vorbei sein.

Das will zumindest die Bad Godesberger CDU mit einer Großen Anfrage erreichen, die in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 19. August zur Beratung ansteht. Unterdessen scheint zumindest eine Nachricht gesichert: Wie aus dem Umfeld der bisherigen Mieter verlautet, hat das Gebäude inzwischen auch unter den erforderlichen notariellen Bedingungen den Eigentümer gewechselt. Um wen es sich handelt und was er mit dem Gebäude vorhat, wüssten nicht nur die Christdemokraten gerne. Unter Passanten, Geschäftsleuten, alteingesessenen Bewohnern und Gästen der umliegenden Cafés ist die Zukunft der auf der Ecke von Theaterplatz und Michaelshof liegenden Immobilie zu einem Dauerthema geworden.

Eine "engmaschige Information", wie sie CDU-Fraktionschef Philipp Lerch von der Stadtverwaltung bereits im Winter eingefordert worden war, blieb seitdem ein frommer Wunsch. Zuvor hatten sich bereits FDP und Bürger Bund mit Anfragen bei der Verwaltung die Zähne ausgebissen. Diffus erscheint für Außenstehende auch die Vermietungsstrategie: Während das griechische Restaurant weichen musste, gehen zumindest zwei der drei verbliebenen Ladenbetreiber davon aus, weiter öffnen zu können.

Nun soll also der neue Vorstoß der Christdemokraten Erkenntnisse bringen. "Wir würden gerne wissen, wie sich diese Situation in der Zwischenzeit weiterentwickelt hat", sagt Lerch. Auch bei der Union sind Nachrichten angelandet, denen zufolge in dem Gebäude bereits erste Handwerksarbeiten erfolgt sein sollen.

Eine Frage wäre dann, inwieweit es für Umbauten oder auch für eine Umnutzung als Wohngebäude einer Genehmigung oder gar eines politischen Entscheidungsprozesses bedarf. Vermisst wird derweil - nicht zuletzt von Theaterbesuchern, die nach einer langen Vorstellung ausgezehrt sind - das griechische Restaurant.

Ob nun ein Mythos, ein Gerücht oder die reine Wahrheit: Die neueste Nachricht kündet davon, dass hier demnächst ein Hamburger-Restaurant die kulinarischen Bedürfnisse der Theaterklientel bedienen soll. Womöglich klärt sich dieses und vieles andere ja am 19. August.

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