Neuer Wohnraum in Mehlem In drei Wochen war alles verkauft

BAD GODESBERG · "Fünf weißen Villen am Rhein": Auf dem Areal der saudischen Botschafterresidenz in Mehlem entstehen 23 Luxuswohnungen.

 Teure Rohbauten: Das Wohnquartier"Rheingold Mehlem" entlang der Rüdigerstraße nimmt Gestalt an.

Teure Rohbauten: Das Wohnquartier"Rheingold Mehlem" entlang der Rüdigerstraße nimmt Gestalt an.

Foto: Ronald Friese

Nicht nur in Plittersdorf, Rüngsdorf und im Pennenfeld entsteht in Gestalt großer Bauprojekte zurzeit neuer Wohnraum für zahlreiche Bad Godesberger (Neu-)Bürger. Auch Mehlem beherbergt eine Baustelle, auf deren Areal sich vom kommenden Jahr die Eigentümer der neuen Wohnungen wohlfühlen sollen.

Die Rede ist von den "fünf weißen Villen am Rhein", die zurzeit auf dem Gelände der früheren Residenz des Botschafters von Saudi-Arabien an der Rüdigerstraße errichtet werden. Und anders als die eingangs erwähnten aktuellen Neubaugebiete auf Bad Godesberger Terrain wird das "Rheingold", so der schmückende Titel der am Rhein gelegenen Fläche, definitiv weder im Bereich des sozialen Wohnungsbaus, noch in den Angeboten für die breite Mittelschicht anzusiedeln sein.

Rund 4000 Euro müssen die künftigen stolzen Besitzer der Luxuswohnungen hinblättern - und zwar pro Quadratmeter. Angesichts der großzügigen Zuschnitte der Einheiten - teilweise sind die Wohnungen 240 Quadratmeter groß - kann da mitsamt der üblichen Nebenkosten eines Immobiliengeschäfts schon ein recht stattlicher Gesamtpreis zusammenkommen.

Alles in Allem wird das Projekt den Umsatz auf dem Bonner Immobilienmarkt um ein Gesamtverkaufsvolumen von rund zwölf Millionen Euro bereichern.

Wem angesichts solcher Dimensionen nun der Gedanke kommen sollte, in derlei astronomischen Spähren werde die Luft des Marktes allmählich dünn, der wird von ebendiesem eines besseren belehrt: Nach Informationen des General-Anzeigers dauerte es drei Wochen, dann waren die insgesamt 23 Wohnungen verkauft.

Gleichwohl müssen sich die Eigentümer noch ein knappes Jahr in Geduld üben, bis sie den Blick auf Rhein und Siebengebirge von der heimischen Terrasse aus werden genießen können. Dann erst werden die Neubauten bezugsfertig sein, von denen einige jedoch bereits Konturen annehmen. Sie stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zur berühmten Villa Stein, in der bis zum Umzug des Diplomatischen Corps nach Berlin der Botschafter Saudi-Arabiens residierte.

In ihrem Baustil werden die Neubauten von jener "schlichten Eleganz" geprägt sein, wie sie architektonisch inzwischen an zahlreichen Stellen entlang des Rheinufers zwischen Plittersdorf und Mehlem anzutreffen ist. Die Entwürfe stammen aus der Zeichenfeder des Bonner Architekten Ralph Schweitzer. Zwischen den Häusern sollen alte und neue Bäume zu einem kleinen Park zusammenwachsen.

Bei extremem Hochwasser können die Untergeschosse geflutet werden, um der Flut auf diese Weise mit Retentionsflächen den Druck zu nehmen. Für interessierte Passanten dürfte es im Alltag indes schwierig werden, auf den Spuren des saudischen Botschafters und seiner Gäste zu wandeln: Das gesamte Gelände wird künftig von einem Zaum umschlossen sein, durch die Toreinfahrt gelangen nur die Bewohner und deren Besucher auf das Grundstück.

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