Arcadia-Passage in der City Große Ladenfläche gegen Leerstand

BAD GODESBERG · Die Arcadia-Passage in der Godesberger Innenstadt wäre geeignet, um Platz für einen großen Elektronikmarkt zu schaffen. Die von Gängen durchzogenen Ladenlokale ließen sich zu einer Verkaufsfläche zusammenfassen. Zu diesem Ergebnis kamen Eigentümer Fahim Wahisi und Alexander Oster, Geschäftsführer der Taubitz Immobilienpartner GbR im Gespräch mit Wolfgang Heedt und Ulrich Hauschild von der Godesberger FDP.

 In der Arcadia-Passage zwischen Koblenzer Straße und Villichgasse stehen seit Jahren Geschäftsräume leer. Nur wenige Passanten sind in den Gängen unterwegs.

In der Arcadia-Passage zwischen Koblenzer Straße und Villichgasse stehen seit Jahren Geschäftsräume leer. Nur wenige Passanten sind in den Gängen unterwegs.

Foto: Ronald Friese

Zurzeit stehen vor allem im Inneren der Passage etliche Ladenlokale leer. "Viele stört die Shisha Bar, aber die gehört einem anderen Vermieter", berichtete Oster. Wahisi, dem ein großer Teil der Immobilie gehört, habe hier keine Handhabe. Wahisi sagte: "Die Shisha Bar ist in unserer Passage unerwünscht." Es sei aber an der Stadt, dort ein Rauchverbot durchzusetzen und sie zu verbieten. "Wir haben die Stadt schon mehrmals gebeten, aber es tut sich nichts", so Wahisi.

Außen an der Passage, in Richtung Villichgasse, ziehen neue Mieter ein. Hier werden zurzeit Räume für ein türkisches Restaurant und ein Wettbüro umgebaut. Die Mietverträge seien befristet, so dass die neue Nutzung einem späteren Umbau nicht im Wege wäre, berichtete Immobilienmakler Oster. Er findet, wie Eigentümer Wahisi, dass die Passage ihren schlechten Ruf zu unrecht hat. Im ersten Stock gebe es zum Beispiel moderne Büros. Das Verhältnis unter den Eigentümern sei gut. "Alle möchten das Arcadia-Center wieder reizvoll machen", sagte Oster dem GA. Zum Komplex gehören insgesamt 47 Gewerbeeinheiten, 50 Wohnungen, vier Büros und neun Lager.

Wahisi möchte eine falsche Information, die in Godesberg kursiert, richtigstellen: "Die Passage ist nicht von Ausländern aufgekauft. Wir sind Deutsche und tun das Beste für unsere Stadt Bad Godesberg." Das war auch Anlass für die FDP, auf den Eigentümer zuzugehen und mit ihm gemeinsam Ideen für insgesamt 1825 Quadratmeter Geschäftsfläche zu entwickeln. Ein Ankermieter, möglichst ein Elektronikmarkt, soll einen Mehrwert für die gesamte Godesberger Geschäftswelt schaffen, so die Idee der Liberalen. Zur Villichgasse könnte die Passage weiter geöffnet werden, hier wäre zum Beispiel ein Standort für Straßencafés. Mindestens zwei bis drei Jahre Vorlauf brauchen die Umbaupläne laut Oster. Es gehe zunächst darum, den richtigen Pächter zu bekommen. Erste Vorarbeiten sind gelaufen, es gibt gab Kontakt zu Architekten und zur Feuerwehr.

Im generellen Kampf gegen den Leerstand in der Godesberger Innenstadt wäre laut Alexander Oster eine Plattform notwendig, auf der Immobilienanbieter mit Interessenten zusammenkommen. Erste Überlegungen gemeinsam mit dem Verein "Haus & Grund" gebe es bereits.

Hauschild kritisierte, Godesberg sei das "Stiefkind der Bonner Wirtschaftsförderung". Die Initiative für einen Elektronikmarkt sei deshalb die "größte Chance für den Stadtbezirk seit langem".

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