Theaterplatz in Bad Godesberg Greenpeace-Proteste - Bonner Gruppe sammelt Online-Unterschriften

BAD GODESBERG · In 40 Ländern haben am Samstag Greenpeace-Aktivisten für die Freilassung ihrer Kollegen in Russland demonstriert. In Deutschland beteiligten sich 45 Städte, in Bonn fand die Aktion in der Fußgängerzone auf dem Theaterplatz statt.

Derzeit befinden sich 28 Aktivisten und zwei Journalisten in Murmansk wegen des Vorwurfs der bandenmäßigen Piraterie in russischer Untersuchungshaft, teilte Greenpeace mit. Bei einer Verurteilung drohten ihnen bis zu 15 Jahre Haft. Die Umweltschützer hatten gegen Ölbohrungen des russischen Ölkonzerns Gazprom in der Arktis protestiert.

Das unter niederländische Flagge laufende Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" war am 19. September von der Küstenwache in internationalen Gewässern geentert und nach Murmansk geschleppt worden, so Greenpeace weiter.

[kein Linktext vorhanden]"Wir möchten heute auf die Inhaftierung der Aktivisten aufmerksam machen. Nach wie vor besteht von russischer Seite aus der Vorwurf der bandenmäßigen Piraterie. Mittlerweile haben sich die Niederlande eingeschaltet und wollen notfalls Vorstöße bis zum Internationalen Gerichtshof wagen", sagte Rebecca Remke, Sprecherin der Energie-AG von Greenpeace Bonn.

Die Gruppe informierte mit Flugblättern und bot auch die Möglichkeit, sich mittels eines bereitgestellten Laptops an einer laufenden Online-Petition zu beteiligen. "Weltweit haben bislang mehr als eine Million Menschen unterschrieben. Wir möchten informieren, dass es sich wirklich um einen friedlichen Protest zum Schutz in der Arktis handelte", betonte die 22-Jährige.

In ganz Deutschland unterstützten Menschen an Greenpeace-Ständen die inhaftierten Aktivisten mit ihrer Unterschrift. Russlands Präsident Wladimir Putin habe zwischenzeitlich eingelenkt, dass der Vorwurf der Piraterie so nicht haltbar sei. "Aber man weiß nicht, was dann kommen wird.

Vorerst sind ja zwei Monate Untersuchungshaft angeordnet", so Remke weiter und forderte: "Wir hoffen, dass die Aktivisten so schnell wie möglich frei gelassen werden." Ihre Mitstreiterin Monika Mehnert ergänzte: "Und dass die Arktis verschont bleibt von weiteren Bohrungen, und dies egal von welcher Nation. Sie soll als Naturgebiet erhalten bleiben und nicht kommerziell genutzt werden."

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