Amtskette des Sankt Augustiner Bürgermeisters Glanz für ein besonderes Schmuckstück
BAD GODESBERG · Diese Kette ist kein Schmuckstück, das lange in der Schatulle bleibt. Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher trägt seine Amtskette gerne und regelmäßig. Einige Scharniere waren lose, das Silber angelaufen.
Deshalb landete die Kette jetzt wieder in den Händen der Goldschmiedemeisterin, die sie 1977 entworfen und gefertigt hatte. Franziska Kelz-Blank aus Bad Godesberg hat zwei Wochen an dem besonderen Stück gearbeitet, das jetzt wieder wie neu ist.
"Viele Bürgermeisterketten sind Industrieketten mit Münzen, zwischen denen ein Anhänger baumelt", sagt die Goldschmiedemeisterin, die bei ihrem Entwurf das Wappen in die Kette aus massivem Silber integriert hat. "Kette und das Wappen mit dem bergischen Löwen bilden eine Einheit", erklärt Kelz-Blank. Rund 750 Gramm ist das Schmuckstück schwer, die 600 Einzelteile sind durch 51 Scharniere verbunden, so dass sich die Kette dem Körper anpasst und bequem tragen lässt.
Sieben blaue Streifen aus strahlendem, besonders reinen Lapislazuli symbolisieren die sieben Gemeinden, aus denen sich 1977 die neue Stadt zusammenfügte. Das Wappenmotiv der Herren von Menden ist ein silbern blaues, geschachteltes Feld. Diese Struktur setzen die Kettenglieder als Rhomben und Rechtecke nach oben fort. "Ich wollte es puristisch haben", sagt die Goldschmiedin, die damit den Nerv der Zeit traf. Fast ein Jahr hat sie an dem Stück gearbeitet, das ihr beruflicher Durchbruch war. Auch das Fernsehen berichtete 1977 über die ungewöhnliche Bürgermeisterkette.
Am 11. Oktober 1977 präsentierte Kelz-Blank ihr Werk, das die Entwicklungsgesellschaft Sankt Augustin finanziert hatte, erstmals öffentlich. "Besonderen Reiz erhält die Bürgermeisterkette durch die einander abwechselnden glatten und leicht strukturierten Felder", schrieb damals der GA. Bürgermeister Karl Gatzweiler trug die Amtskette beim Festakt am 21. Oktober 1977, als Sankt Augustin die Stadtrechte verliehen bekam.
