Bad Godesberg Geplantes Tageszentrum am Moltkeplatz soll Mitte des Jahres eröffnet werden

BAD GODESBERG · Es scheint so, als stünde dem Tageszentrum, das der Bonner Verein für gemeindenahe Psychiatrie am Moltkeplatz eröffnen möchte, nichts mehr im Wege.

Die Geschäftsleute und Bürger, die einen in der Politik scharf kritisierten Antrag gestellt hatten, um das Projekt zu verhindern, lassen diesen nun vorerst ruhen. "Wir wollen die weitere Entwicklung abwarten", sagte einer der Antragsteller. Es habe positive Gespräche mit dem Vorstand des Vereins gegeben, so dass der Entschluss gereift sei, den Bürgerantrag zwar nicht zurückzuziehen, aber doch zunächst nicht weiterzuverfolgen.

Auch beim Verein für gemeindenahe Psychiatrie besteht nun die Hoffnung, "dass sich nach den Gesprächen alles in Wohlgefallen auflöst", sagte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Pütz. Zurzeit werde das Gebäude, in dem eine Kontakt- und Beratungsstelle für psychisch Erkrankte, Angehörige und Freunde unterkommen soll, umgebaut. "Wir planen, das Tageszentrum Mitte dieses Jahres zu eröffnen", sagte Pütz.

Wie berichtet, sollen in den Räumen des geplanten Begegnungszentrums auch Seminare gegeben und ein Imbissrestaurant eröffnet werden. Ziel ist es laut Verein, psychisch kranke Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. Das funktioniere in Einrichtungen des Vereins wie an der Augustastraße und dem Bonner Talweg sehr gut. Außerdem wird in den Räumen am Moltkeplatz ein Leuchtturmprojekt installiert.

Auf Vorschlag der Verwaltung und Beschluss der Politik werden dort 20 Arbeits-, Beschäftigungs- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung entstehen. Um das Vorhaben umzusetzen, erhält der Verein einen einmaligen Zuschuss von bis zu 83.000 Euro. Das Geld ist für eine bis zum 31. Dezember befristete Koordinationsstelle gedacht.

Zurzeit sei man dabei, für das Leuchtturmprojekt eine Marktanalyse durchzuführen und einen Businessplan zu erstellen, sagte Pütz. "Wir wollen alles sehr sorgfältig machen und nicht am Bedarf vorbei planen."

Offene Tagung

Um die vielfältigen Ausbildungs- und Beschäftigungspotenziale von Menschen mit Behinderung sowie die Fördermöglichkeiten geht es bei einem "Barcamp", einer offenen Tagung, zu der die Initiative "bonnfairbindet" für Freitag, 17. Mai, einlädt. Von 9 bis 15 Uhr gibt es bei der Deutschen Welle, Kurt-Schumacher-Straße 3, Diskussionen, Gespräche und mehr.

Die Fragestellungen werden spontan festgelegt, es gibt keine Tagesordnung. In "bonnfairbindet" haben sich Vertreter von Trägern der Behindertenhilfe, regionalen Unternehmen und Verbänden, Bildungseinrichtungen, dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Stadt Bonn zusammengeschlossen, verantwortlicher Träger ist der Bonner Verein für gemeindenahe Psychiatrie. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert.

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