Jugendprojekts "oneworld" Die mobile Anlaufphase hat gestern Abend mit einem kleinen Fest begonnen

BAD GODESBERG · Gut und gerne 100 Gäste haben gestern Abend im Innenhof des Hauses am Redoutenpark den Beginn des Jugendprojekts "oneworld" gefeiert. Mit dabei waren neben dem künftigen Betreuerteam Vertreter von Initiatoren, Trägern, Sponsoren, Verwaltung, Politik und Schülern sowie zahlreiche Bürger.

Das Projekt, so sagte es Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann, solle "das vielfältige Miteinander in Bad Godesberg fördern", aber auch "auf zuletzt aufgetretene Spannungsverhältnisse reagieren". Unter dem Applaus der Anwesenden dankte die Bezirksbürgermeisterin allen Unterstützern und besonders "den Sponsoren, ohne die es das Projekt nicht geben würde".

Wie wichtig Solidarität und Bürgersinn sei, zeige sich aktuell in den Hochwassergebieten, so Schwolen-Flümann, die diese Erkenntnis sodann auch auf Bad Godesberg bezog: "Ohne ehrenamtlichen Einsatz wäre unser Stadtbezirk deutlich ärmer", sagte sie. Und darum geht es: Im Auftrag der Stadt Bonn haben das Hermann-Josef-Haus und die evangelische Jugendhilfe Godesheim nach mehrjähriger Planungsphase die Trägerschaft über "oneworld" übernommen.

In einer mobilen Anlaufphase sollen sich zwei Mitarbeiter mit einem umgebauten Wohnmobil vor allem um problematische Jugendliche im Stadtbezirk kümmern. Nach der Sanierung des Hansa-Hauses soll dann in zwei Jahren dort eine feste Anlaufstelle geschaffen werden. Auslöser waren zunehmende Klagen nach regelmäßigen Übergriffen durch Jugendliche auf Gleichaltrige gewesen.

Inzwischen ist das Thema Jugendkriminalität - zumeist eng verknüpft mit Integrationsproblemen und entstehenden Parallelgesellschaften - im Stadtbezirk zu einem Dauerthema geworden. Darum ging es folgerichtig auch gestern Abend in einer von WDR-Journalist Martin Blachmann moderierten Gesprächsrunde mit mehrfach wechselnder Besetzung.

Dabei dokumentierten etwa die Beiträge mehrerer Schüler verschiedener Godesberger Schulen, wie unterschiedlich die Wahrnehmung teilweise ausfällt. So hieß es einerseits, die Aggressivität habe nachgelassen, andererseits wurden Rheinallee, Bahnhofsumfeld, die Parks und Mehlem als "Problemzonen" identifiziert.

Die Schwierigkeiten deutscher Minderheiten in bestimmten Schulklassen kamen ebenso zur Sprache wie der Appell, auch Migranten nicht über einen Kamm zu scheren. Als einer der Förderer konstatierte Burkhard Sträter vorläufig: "Ein im Wortsinne gutes Investment."

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