Arbeiten in Bad Godesberger Innenstadt Der Umbau der City-Terrassen läuft

BAD GODESBERG · Die Entkernung von Wohnungen ist in vollem Gange. Einige sind bereits saniert.

 Sonnenstrahlen über Bad Godesberg. Der Umbau des Altstadtcenters hat begonnen, bis Ende 2015 sollen hier knapp 50 neue Wohnungen entstehen, das Plateau wird deutlich schmaler.

Sonnenstrahlen über Bad Godesberg. Der Umbau des Altstadtcenters hat begonnen, bis Ende 2015 sollen hier knapp 50 neue Wohnungen entstehen, das Plateau wird deutlich schmaler.

Foto: Axel Vogel

Ein Dreivierteljahr hörte man wenig, und wer nicht ganz genau hinschaute, der hätte die umfassenden Umbaupläne für das Altstadtcenter beinahe schon vergessen können. Tatsächlich aber ist dort in den vergangenen Wochen eifrig gearbeitet worden, wenn auch vornehmlich hinter den Mauern. Nun taucht das Projekt auch auf der Tagesordnung der Kommunalpolitik wieder auf: In der Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch.

"Die erforderlichen Abbrucharbeiten sind in vollem Gange, neun Wohnungen wurden bereits saniert, ebenso Teilbereiche der Tiefgarage", skizziert Architekt Helmut Rübsamen den aktuellen Stand der Dinge und hat bei der Gelegenheit für die Verhandlungspartner auf Seiten der Stadtverwaltung wegen deren "guter Kooperationsbereitschaft" nur Lob übrig. Eine der vordringlichen Aufgaben für die Verantwortlichen am Bau sei es nun, die Voraussetzungen für den Umzug der Volkshochschule zu schaffen, dessen Termin im Frühjahr fest stehe, so Rübsamen.

Nicht nur der Architekt, auch eine aktuelle Mitteilungsvorlage aus dem Stadthaus entreißt das 35-Millionen-Euro-Projekt dem öffentlichen Vergessen. In dem aktuellen Schriftstück geht es darum, dass die Eigentümerfirma "FFire" einen neuen Bauantrag vorgelegt habe, mit dem die bisherigen Zusagen gegenüber Bauträgern hinfällig würden. Bekanntlich hatte zuvor die Firma Flightstreet in der Öffentlichkeit für einen Umbau des Altstadtcenters und seiner breiten Rampe geworben und dabei nicht nur Zustimmung geerntet.

Dann war seinerzeit lange nichts geschehen, bis plötzlich und überraschend die Firma "FFire" Immobilienverwaltung mit Sitz in Berlin als neuer Eigentümer auf die Bühne trat, die das Objekt von der Firma Essex erworben hatte. Die Pläne der Berliner sind keine kosmetische Kleinigkeit: Demnach sollen die Cityterrassen, wie das Altstadtcenter auch genannt wird, vollständig umgekrempelt werden und dabei eine deutliche Verschönerung erfahren. Eine wesentliche Veränderung steht beispielsweise der Ebene bevor, auf der sich heute die Volkshochschule (VHS) und Ladenlokale befinden.

An ihrer Stelle sollen barrierefreie Mietwohnungen entstehen, deren private Vorgärten das heutige Plateau derart verkleinern werden, dass lediglich ein öffentlicher Durchgang zur Godesburg bleibt. Auch die Bücherstube und die Treppenrampe bleiben erhalten. Die Rampe wird jedoch am Rand zugunsten der Restaurantterrasse um die Rolltreppe reduziert. Insgesamt soll die Zahl der Wohnungen von derzeit 80 auf knapp 130 steigen.

Auch der Rewe-Markt wird ab 2015 vollständig umgebaut und modernisiert. Die VHS bleibt im Altstadtcenter, zieht jedoch in jene Gebäudeteile auf der Seite der Pfarrer-Minartz-Straße um, in denen Rewe derzeit die Produkte jenseits der essbaren Waren anbietet. Im Bereich der ehemaligen Bowlingbahn und der Squash-Courts an der Villichgasse ist ein kleines Ärztezentrum und eine Fitness-Fläche vorgesehen.

Bis Ende 2015, so der ursprüngliche Zeitplan, soll das Projekt fertiggestellt sein. Im Stadthaus jedenfalls scheint es derzeit keinen Anlass zu geben, diese Ambition zu behindern: "Gegen die Vorhabenplanung bestehen seitens der Verwaltung keine grundsätzlichen Bedenken", heißt es in der Mitteilung. Für die Verlagerung der Nutzflächen der VHS werde in absehbarer Zeit eine Genehmigung erteilt werden können, so die Fachabteilung weiter. Der Umbau des Altstadtcenters ist in der Bad Godesberger Innenstadt die Maßnahme mit dem größten Volumen seit langer Zeit.

Stattliche Tagesordnung

Mit einer stattlichen wie mannigfaltigen Tagesordnung haben es Mitglieder und Gäste der Bezirksvertretung Bad Godesberg am Mittwoch, 5. November, zu tun. Die Themen reichen von der fraglichen Zukunft von Kammerspielen, Kurfürstenbad und Freibad Friesdorf über den Hochwasserschutz für Mehlem bis hin zu Großen Anfragen zum Stand der Planungen für die kurfürstliche Rathauszeile sowie zum lange geplanten Umbau der Bushaltestelle Rheinallee. Die Sitzung in der Stadthalle ist öffentlich und beginnt um 17 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort