Antrag für Bezirksvertretung CDU will Verschönerungsoffensive für den Moltkeplatz

BAD GODESBERG · Für viele Godesberger ist der Moltkeplatz ein in Beton gegossenes Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.

Erst setzte man 1997 mit der Eröffnung von Kinopolis einen Riegel zwischen City und Villenviertel, acht Jahre später schuf die Stadt Bonn vor dem Multiplexkino einen Platz, der "nach wie vor von Asphaltbeton und nicht - wie einst geplant - von hoch gewachsenen, Schatten spendenden Bäumen geprägt wird", heißt es in einem aktuellen Antrag der CDU für die Bezirksvertretung. Mit dem Papier wollen die Bad Godesberger Christdemokraten eine umfassende "Verschönerungsoffensive" sowie eine nachhaltige Lösung für die Zukunft des Platzes initiieren.

Der Moltkeplatz spiele eine zentrale Rolle für Bad Godesberg: "Er ist Visitenkarte, Marktplatz, Begegnungsort und Entrée der Innenstadt", so CDU-Fraktionschef Philipp Lerch in dem Antrag. Allerdings sei seine Aufenthaltsqualität abgesehen vom westlichen Abschnitt überschaubar.

Woche für Woche frequentieren viele Einheimische, Gäste, Besucher des Wochenmarktes und Kinobesucher den mit insgesamt 8600 Quadratmetern größten Platz der Bad Godesberger Fußgängerzone. "Außerhalb des attraktiven Wochenmarktes präsentiert sich der Moltkeplatz aber mitnichten als ein Aushängeschild des Stadtbezirkes. Das ehemals helle Natursteinpodest ist verwittert, abgedunkelt und teilweise abgenutzt. Auch zahlreiche andere Gestaltungselemente sind ramponiert oder erscheinen ungepflegt, allen voran fallen die stark verunreinigten Zähne entlang der Moltkestraße ins Auge."

Die Antragsteller fragen sich, wie der Moltkeplatz "kurzfristig" und in den kommenden Jahren aufgewertet und gehaltvoller genutzt werden kann. Zunächst schlägt Philipp Lerch Verschönerungs-, Reinigungs-, Pflege- und Instandsetzungsmaßnahmen vor: "Diese dürften zeitnah und mit verhältnismäßig überschaubarem Mitteleinsatz umgesetzt werden können." Perspektivisch wünscht sich der Kommunalpolitiker auch die Pflanzung zusätzlicher Schnurbäume.

Darüber hinaus empfiehlt er weitere Begrünungsmaßnahmen. "Partielle Pflanzungen niedriger Hecken, nach dem Vorbild der entlang der B9 gepflanzten Hainbuche oder des entlang der Reuterstraße gepflanzten Liguster, könnten gleichwohl neue Sichtachsen schaffen, den Platzcharakter unterstützen und die große versiegelte Asphaltbeton-Fläche optisch aufbrechen." Denkbar seien solche Hecken entlang der Moltkestraße oder zur Begrenzung von Parkplätzen und Fahrrad-Abstellanlagen.

Sämtliche Planungen zur Verschönerung und zum Erhalt sollen in enger Abstimmung mit den Marktbeschickern sowie den Gewerbetreibenden und Anwohnern des Moltkeplatzes vorangetrieben werden. In Gesprächen mit den Kinobetreibern soll erörtert werden, ob die Bereitschaft besteht, im Rahmen der "Verschönerungsoffensive" die neuerlichen Farb-Schmierereien an der Kinopolis-Fassade zu beseitigen.

Philipp Lerch fordert die Verwaltung in dem Antrag auf, Überlegungen zu präsentieren, wie der als "Multifunktionsplatz" geplante und angelegte Moltkeplatz noch besser genutzt werden könnte. Angeregt wird außerdem die Gründung einer Interessengemeinschaft (IG) zur Belebung des Platzes und seines Umfeldes - nach dem Vorbild der IG Friedrichstraße in der Bonner City.

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