Augustastraße in Bad Godesberg Bürger und Verwaltung finden für Baumfällarbeiten Kompromiss

BAD GODESBERG · Es dämmerte am Mittwoch bereits, da erfuhr die Diskussion um die Bäume an der Augustastraße die von vielen Bürgern erhoffte Wendung.

Bei einer erneuten Bürgerversammlung unter freiem Himmel verkündeten Bonns Umweltdezernent Rüdiger Wagner und Rolf Dung als Vertreter des Amtes für Stadtgrün den rund 40 erschienenen Anliegern, dass im Abschnitt zwischen Welfenstraße und Jahnallee nun doch nur jene zehn der insgesamt 19 Bäume gefällt werden sollen, die akut oder kurzfristig in ihrer Standfestigkeit gefährdet sind.

"Wir wollen die fünf Bäume erhalten, deren Zustand noch als gut bewertet werden kann", hatten Wagner und Dung eingangs den sichtlich überraschten Bürgern eröffnet. 70 Minuten und zahlreiche Dialoge später hatten die Bürger den beiden Vertretern der Stadt dann auch noch den Erhalt jener vier Bäume abgerungen, die bei der jüngsten Prüfung mit der Note "ausreichend" davon gekommen waren.

Diese Zusage verbanden die Fachleute jedoch mit der Einschränkung, dass sich die Entscheidung fachlich vertreten lässt. Bliebe es dabei, so würden also insgesamt zehn Bäume gefällt, neun blieben indessen stehen. Die Anlieger reagierten durchweg erleichtert auf diese Nachricht: "Wir sind sehr froh, dass wir heute mit Respekt behandelt werden und sich die Verwaltung so viel Zeit für uns nimmt", sagte eine Bürgerin.

"Wir setzen darauf, dass Ihnen als Verantwortliche der Wert dieser Alleen bewusst ist und Sie den Charme dieser Viertel im Sinne der Stadt implementieren wollen", ergänzte eine andere. So plausibel die Forderung nach Erhalt gesunder Bäume aus Sicht der meisten Bürger erscheint, so sehr mühte sich Rolf Dung, ihnen die Beweggründe der Verwaltung zu erklären, die bekanntlich zunächst die vollständige Fällung des Alleenabschnitts beabsichtigt hatte.

So sei neben dem harmonischen Bild auch die Lage der Beete entscheidend für die Entwicklung der Bäume. Junge Bäume, so Dung, könnten in ihrer Entwicklung von älteren, größeren Bäumen beeinträchtigt werden. Die zeitliche Versetzung im Wachstum trage insofern eben auch dazu bei, dass Baumbeete mancherorts leer bleiben. All das habe die Verwaltung zu dem Schluss geführt, dass eine vollständige Neuordnung der Allee als sinnvollste Variante entschieden sei.

Seitens der Anwohner aber hatte dies bekanntlich einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, der sich noch verschärft hatte, als auch die Bezirksvertretung auf Widerstand gegen den Verwaltungsvorschlag verzichtete. Auch in einem von der Verwaltung öffentlich wiedergegebenen Stimmungsbild hatten sich viele von ihnen nicht wiedergefunden.

Als Reaktion darauf hatte lenkte die Verwaltung ein und wiederholte die Bürgerversammlung, die an gleicher Stelle zwei Wochen zuvor stattgefunden hatte, inhaltlich aber nicht derart in die Tiefe gegangen war. Mit der Fällung soll nach neuestem Stand zu Beginn der kommenden Woche begonnen werden. Im Idealfall - vorbehaltlich geeigneter Witterung - sollen die neuen Robinien bis zum 14. April gepflanzt sein. Und noch etwas sicherte Rüdiger Wagner den aufmerksamen Zuhörern gestern zu: "Die Maßnahme in der Augustastraße ist keine Entscheidung für andere Straßen".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort