Bad Godesberger Stadthalle Bochumer Tourneetheater Liberi bringt Schneewittchen auf die Bühne

BAD GODESBERG · "Es ist super, eine böse Königin zu spielen. So ist man privat nie", meinte Musicaldarstellerin Manuela Wieninger lachend in der Pause. In dem Musical Schneewittchen des Bochumer Tourneetheaters Liberi, spielte die Österreicherin die böse Stiefmutter, die ihre Konkurrentin, die schöne Prinzessin Schneewittchen vom Jäger ermorden lassen möchte.

 Wie im Märchen, so im Musical: Die böse Stiefmutter ist eifersüchtig auf das schöne Schneewittchen.

Wie im Märchen, so im Musical: Die böse Stiefmutter ist eifersüchtig auf das schöne Schneewittchen.

Foto: Ronald Friese

Alles nur, weil ihr der Zauberspiegel verkündet hat: "Königin, Schneewittchen über den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen ist noch 1000 mal schöner als ihr". Empört versucht die böse Stiefmutter alles, um Schneewittchen auszuschalten.

Als sie erfährt, dass sie trotz aller Maßnahmen noch lebt, bietet sie ihr, verkleidet als alte bemitleidenswerte Frau, einen vergifteten Apfel an, der angeblich Wünsche erfüllt. Schneewittchen beißt leichtgläubig hinein, während die Kinder am Bühnenrand fasziniert das Geschehen verfolgen und Schneewittchen dann begleitet von vielen "Ohs" und "Ahs" der Kinder herniedersinkt.

Doch von Kai, dem Prinzen, den sie liebt, wird sie später auf dem Totenbett geküsst und weilt fortan wieder unter den Lebenden. Beide singen glücklich, so wie es sich für eine Geschichte mit Happy End im Musical gehört, ein Duett. Schneewittchen ist ursprünglich eines der Märchen der Gebrüder Grimm.

In der Godesberger Stadthalle kam eine gekürzte, zweistündige Musicalversion zur Aufführung. Leicht verständliche Texte zu dem Geschehen auf der Bühne und eingängige Melodien mal jazzig, mal melodiös zum Mitsingen, machten es den Kindern leicht, aufmerksam zu bleiben.

Tourneetheater bedeutet für die fünf Darsteller (die böse Stiefmutter, Schneewittchen und in Doppelrollen Kai/Jäger sowie die beiden Zwerge Paul und Tobi/Hofdamen) selbst das Bühnenbild ab- und aufzubauen, sich zu schminken und schnell in eine Doppelrolle zu schlüpfen.

Das leicht von Wald zu Schlosssaal änderbare Bühnenbild in leuchtend frischen Farben - apfelgrün, sonnengelb, goldenorange - konzipierte Architekt Sebastian Schlecht. Besonders schön gelang ein großes Schattenbild hinter dem sich durch Beamer eingeblendet die sieben Zwerge mit ihren Charakteren präsentierten. Auf der Bühne waren dann nur die beiden faulen Zwerge Paul und Tobi präsent. Die anderen waren, so hieß es, auf der Arbeit. Nach dem Musical mussten die fünf Darsteller noch lange Autogramme geben.

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