Verkauf Bad Godesberger Altstadtcenter in neuen Händen

BAD GODESBERG · Die Hängepartie um das Altstadtcenter hat am Donnerstagnachmittag eine überraschende Wende erfahren: Wie offiziell bestätigt wurde, hat die Essex Gruppe die sechsgeschössige Wohn- und Geschäftsanlage im Herzen Bad Godesbergs verkauft.

 Frühlingserwachen? Sonnenstrahlen zeigten sich jedenfalls am Donnerstagvormittag beim Blick vom sanierten Turm der Godesburg auf das Altstadtcenter.

Frühlingserwachen? Sonnenstrahlen zeigten sich jedenfalls am Donnerstagvormittag beim Blick vom sanierten Turm der Godesburg auf das Altstadtcenter.

Foto: Axel Vogel

Neuer Eigentümer ist die "FFIRE Immobilienverwaltung AG" aus Berlin. Und diese Gesellschaft hat Großes vor: Sie will in den nächsten Jahren - Kauf und Umbau zusammengerechnet - in das Objekt 35 Millionen Euro investieren.

Peter Brockhaus, Geschäftsführer der FFIRE Property Management GmbH, stellte gestern Nachmittag die Pläne seines Unternehmens in weiten Zügen vor. Demnach sollen die Cityterrassen, wie das Altstadtcenter auch genannt wird, vollständig umgekrempelt werden und dabei eine deutliche Verschönerung erfahren.

Eine wesentliche Veränderung steht beispielsweise der Ebene bevor, auf der sich heute die Volkshochschule (VHS) und Ladenlokale befinden. An ihrer Stelle sollen barrierefreie Mietwohnungen entstehen, deren private Vorgärten das heutige Plateau derart verkleinern werden, dass lediglich ein öffentlicher Durchgang zur Godesburg bleibt.

Auch die Bücherstube und die Treppenrampe bleiben erhalten. Die Rampe wird jedoch am Rand zugunsten der Restaurantterrasse um die Rolltreppe reduziert. Insgesamt soll die Zahl der Wohnungen von derzeit 80 auf rund 130 steigen. Über das durchwachsene Image, das die in die Jahre gekommenen Anlage in Bad Godesberg genießt, macht sich Peter Brockhaus keine Illusionen.

Für den Immobilienmanager aber scheint genau das die Herausforderung zu sein. Brockhaus ist überzeugt, dass sein Unternehmen die langjährige Erfahrung und Kompetenz bei der Umwandlung vernachlässigter Gebäude in attraktive innerstädtische Wohnkultur auch in Bad Godesberg voll ausspielen wird: "Wir haben mit den Cityterrassen ein Gebäude in bester Innenstadtlage erworben, dem wir mit Hilfe der formA Architekten und des Büros Böhm aus Köln ein attraktives Gesicht geben möchten", sagte Brockhaus am Donnerstag.

Begonnen werden soll bereits im kommenden Monat mit einer umfassenden Fassadensanierung und einer Sanierung der Tiefgarage. Auch der Rewe-Markt wird ab 2015 vollständig umgebaut und modernisiert. Die VHS bleibt im Altstadtcenter, zieht jedoch in jene Gebäudeteile auf der Seite der Pfarrer-Minartz-Straße um, in denen Rewe derzeit die Produkte jenseits der essbaren Waren anbietet.

"Im Bereich der ehemaligen Bowlingbahn und der Squash-Courts an der Villichgasse haben wir ein kleines Ärztezentrum und eine Fitness-Fläche vorgesehen. Nachfragen hierfür liegen uns bereits vor", berichtete Brockhaus. Kein Thema mehr ist die Anlieferung des Rewe-Marktes über die Pfarrer-Minartz-Straße, wie sie unter dem Voreigentümer in Rede gestanden hatte.

Für das Unternehmen FFIRE sei der Umbau und die Sanierung notleidender Objekte Tagesgeschäft, sagt Peter Brockhaus. Er will die Situation der langjährigen Unterbewirtschaftung und des Instandhaltungs-Staus in den nächsten zwei Jahren vollständig beheben und verspricht: "Keine Ecke bleibt unsaniert, alles kommt auf den Prüfstand.

Bis Ende 2015 werden wir mit unseren Vorhaben fertig sein. Der gesamte Komplex bleibt dann langfristig in unserem Eigentum. Die Vermietung und Verwaltung übernehmen wir selbst, um schnell auf Mieterwünsche oder den Markt reagieren zu können", so Brockhaus. Während er also von seinem Konzept für attraktives Wohnen zu Füßen der Godesburg überzeugt ist, hofft er auf Nachahmer, die sich in der Nachbarschaft ebenfalls zu einer Investition entschließen. Peter Brockhaus: "Godesberg hat es verdient."

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