Der Kasten zieht sich thematisch wie ein roter Faden durch die Werke aller Künstler. Einen 30 mal 30 oder 30 mal 40 Zentimeter großen Kasten mit einer Tiefe von drei, sechs oder neun Zentimetern mussten die Künstler verbauen, ansonsten konnten sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Allen gemein war eine besondere Art der Dreidimensionalität, die durch das Spiel mit der Perspektive und geschickt eingesetzte Requisiten hervorgerufen wurden.

Das Ergebnis hätte unterschiedlicher nicht sein können. Manche nutzten den Kasten als schlichten Rahmen und lenkten den Blick auf seinen Inhalt: in Ton geritzte Elefanten und Drachen, zwei Bilder mit dem Titel "Was guckst du?", aus denen ein Schweinchen und eine Kuh neugierig die Nasen hervorstrecken, zwei vorwitzige, aus Gips geformte Vögel, ein Frosch, der dem Betrachter unter dem Titel "Dann küss mich doch" erwartungsvoll entgegenschaut und der Hund Waldi im Aldi, der im Gedicht des Vorsitzenden Elmar Hucko das Fazit zieht: "Das Leben ist schön!" Andere Künstler verbauten den Kasten, so dass er im Vergleich zum Gesamtwerk eher unauffällig wirkt. "Von der Pumpe zur Cloud" rahmt ihn mit Prozessoren, Festplatten und Lautsprecherboxen, statt den Kasten selbst als Rahmen zu nutzen. Das "Allnet-Special" erschließt sich erst auf den zweiten Blick: Ein Porträt von Angela Merkel wird subtil von einem Spinnennetz überspannt, in dem bereits spanische, brasilianische und deutsche Fliegen zappeln. Über allem thront eine Spinne aus Draht, in die unauffällig das Kürzel "NSA" eingewebt ist. wkh

Die Ausstellung im Kunstverein, Burgstraße 85, läuf bis zum 5. Januar. Besichtigt werden kann sie montags von 19 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 16 bis 18 Uhr. Alle Werke können auch erworben werden.