Holger Klagge hört auf Aennchen-Wirt sucht einen Nachfolger

BAD GODESBERG · Eine gastronomische Ära geht zu Ende: Nach 14 Jahren als Inhaber des Godesberger Traditionslokals "Zur Lindenwirtin Aennchen" wird Holger Klagge bald den Stab an einen Nachfolger übergeben.

"Die Entscheidung ist mir und meiner Familie sehr schwer gefallen", bekannte er am Freitag. "Ich werde zeitnah eine neue berufliche Herausforderung annehmen und bin derzeit in Gesprächen mit möglichen Interessenten, die das Haus mit seiner großen Tradition fortführen werden. Das Aennchen ist schließlich weit über Godesberg hinaus eine Institution."

Familie soll wieder an erster Stelle stehen

Als Grund für seinen beruflichen Wechsel gab Klagge die jahrelange erhebliche Belastung für seine Familie an. "Die Familie soll künftig wieder an erster Stelle stehen."

Dennoch: "Das Restaurant liegt mir wirklich sehr am Herzen. Immerhin habe ich hier auch viel investiert und aufgebaut. Es ist einfach etwas Besonderes, in diesem Haus zu arbeiten. Es ist das Herz der Godesberger Innenstadt." Der 43-jährige Godesberger hatte bereits zehn Jahre unter seinem Vorgänger Hans Hofer im Aennchen gearbeitet und das Haus 2001 von seinem "Mentor" übernommen. "24 Jahre lang war das Aennchen mein Leben", resümierte Klagge unter einem Porträt von Kaiser Wilhelm.

Traditionslokal zu gehobener Gastronomie gehoben

Der im vergangenen Jahr verstorbene Hans Hofer hatte mit seinem Einstieg 1986 das Traditionslokal mit einer gehobenen Gastronomie zu neuer Blüte geführt. Zuvor war das Aennchen als reines Weinhaus von der bundesweit operierenden Kette Weinkrüger betrieben worden.

Berühmt wurde das Haus unter der Ägide von Anne Schumacher, genannt Aennchen, die mit gerade einmal 18 Jahren den einstigen "Gasthof zum Godesberg" 1878 von ihrem Vater übernahm und zu einem im ganzen Rheinland bekannten Studentenlokal machte. Wann genau Klagge aufhören wird, ist im Moment noch nicht klar: "Das ist auch abhängig von der Nachfolgeregelung. Aber es wird sehr bald sein."

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