Hebamme - ein aussterbender Beruf? 4467 Unterschriften für eine bezahlbare Haftpflichtversicherung

BAD GODESBERG · 4467 Unterschriften für eine bezahlbare Haftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen

 Hilfe für die Hebammen: Adelheid Wawrzinek (links) übergibt Susanne Steppart die Unterschriften der Frauenhilfe.

Hilfe für die Hebammen: Adelheid Wawrzinek (links) übergibt Susanne Steppart die Unterschriften der Frauenhilfe.

Foto: Ronald Friese

Hebamme - ein aussterbender Beruf? Jedenfalls haben die zuletzt dramatisch gestiegenen Prämien für die Haftpflichtversicherung und die zu geringen Ausgleichszahlungen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung (GKV) viele freiberufliche Hebammen in jüngster Zeit dazu genötigt, ihren Beruf aufzugeben.

Trotz großen Zulaufs durch Schwangere mussten bereits viele Geburtshäuser schließen. Um dieser Bewegung entgegenzuwirken, hat die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland eine Unterschriftenaktion gestartet. Gestern wurden 4467 Unterschriften an Susanne Steppat, Mitglied im Präsidium des Deutschen Hebammenverbandes, übergeben. Mit dieser Aktion unterstützt die Frauenhilfe die Forderungen des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) und dem Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands (BfHD) nach einer bezahlbaren Haftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen.

Sie soll es ihnen ermöglichen, von ihrem Beruf zu leben. Die Initiatoren der Unterschriftenaktion fordern außerdem, dass die "Preisspirale" der Prämienzahlungen an den Versicherungsträger begrenzt wird. "Die Prämiensteigerung um 20 Prozent im Juli von 4242 auf 5091 Euro sollte durch einen Ausgleich der GKV und einen Zuschlag ausgeglichen werden", so die Initiative.

Allerdings habe nicht jede Hebamme die Haftpflichtsteigerung erstattet bekommen, weil die Summe pauschal pro Geburt umgelegt wird, erklärt Christine Kucharski, Sprecherin der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland. Ab Juli 2016 stehe kein Versicherer mehr für freiberufliche Hebammen zur Verfügung. Das Problem der Unterversorgung, vor allem in ländlichen Gegenden, drohe sich somit sich weiter auszubreiten.

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