250 Kinder bei Basketball Academy Vom "Rookie" zum "Allstar"
BAD GODESBERG · Der Gesichtsausdruck ist konzentriert, die Augen visieren den Korb an, in seinen Händen hält der Junge einen Basketball, winkelt die Arme an und macht sich für den Wurf bereit. Es scheint, als könnten die vielen Kinder, die um ihn herum- stehen und die Musik, die im Hintergrund läuft, ihn nicht aus der Ruhe bringen. Wenige Sekunden später fliegt der Ball in einem hohen Bogen geradewegs in den Korb. Treffer!
Der Junge ballt die rechte Faust, ein kurzes "Yes!" entfährt ihm, die beiden Jugendtrainer der BG Bonn 92, die mit dem Jungen am Korb stehen, loben den jungen Basketballer und geben ihm je ein "High Five", eine unter Basketballern beliebte Geste.
Mehr als 250 Mädchen und Jungen haben sich an diesem Morgen in der Sporthalle der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule versammelt, um an der "kinder+Sport Basketball Academy" teilzunehmen. Viele Kinder werden von ihren Eltern gebracht, die ihre Sprösslinge anschließend vom Hallenrand anfeuern. Der BG Bonn 92 zeichnet für die Organisation verantwortlich und stellt die Betreuer.
Kinder zwischen sieben und 15 Jahren können während des Testtages einen speziell entwickelten Basketball-Trainingsparcours durchlaufen, der, wenn er nach knapp 45 Minuten erfolgreich absolviert wurde, mit einem Basketball-Trikot und einer Lern-DVD belohnt wird.
2011 wurde die "Basketball Academy" von der Initiative "kinder+Sport" gegründet und macht regelmäßig Station an zehn Basketball-Bundesligastandorten in Deutschland; dazu gehören unter anderem die Telekom Baskets Bonn, der FC Bayern München, die EWE Baskets Oldenburg oder auch Alba Berlin. Durch ein sechsstufiges Leistungskonzept, das jeweils die vier Grunddisziplinen des Basketballs (Dribbeln, Passen, Werfen, Koordination) verfeinert, sollen die Kinder langfristig für das Basketball-Spiel begeistert werden. "Wir möchten den Kindern den Anreiz geben, sich zu verbessern. Insgesamt gibt es bei der 'kinder+Sport Basketball Academy' sechs Level", erklärt Norbert Opitz, Jugendprojektleiter beim Basketball-Bundesligisten Alba Berlin. Anfänger starten als "Rookie", dann geht es über "Junior", "Player", "Baller" und "Master" bis zum "Allstar".
Die meisten Kinder starten an diesem Tag in der Sporthalle der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule mit der Basketball-Academy und tragen stolz ihre Foto-Ausweise durch die Halle, auf denen jeder erfolgreich absolvierte Parcours-Teil vermerkt wird. Viele Kinder beweisen ihr Talent und können sich überglücklich ein weißes Trikot abholen - beim nächsten Mal versuchen sie sich am zweiten Level. Wird auch dieses Level erfolgreich absolviert, gibt es zur Belohnung ein gelbes Trikot - damit dies auch gelingt, bekommt jeder "Rookie" eine Übungs-DVD geschenkt, auf der Profis wichtige Trainings-Tipps geben.
"Ab dem dritten und vierten Level werden die Übungen richtig anspruchsvoll, bis es schließlich richtig schwierig wird. Das schwarze ?Allstar'-Trikot haben sich bisher nur wenige erspielt", erzählt der ehemalige Basketball-Nationalspieler Henning Harnisch, vielen besser bekannt als "Flying Henning", der Botschafter der Academy ist. Um die Kinder zu motivieren und sich ein Bild von den jungen Talenten zu machen, ist der Ex-Profi und Vize-Präsident von Alba Berlin extra nach Bonn gekommen.
