Bürgertreff an der Wielandstraße Pläne für die vorgesehenen "Stadtvillen" fanden keine Freunde

BAD GODESBERG · Sollten die rund 30 Teilnehmer des jüngsten Ortstermins die Meinung der übrigen Nachbarschaft von Wieland-, Mirbach- und Kronprinzenstraße repräsentieren, so wartet auf Investoren und Befürworter der in dem Karree geplanten Wohngebäude noch einiges an Überzeugungsarbeit.

 Auf großes Interesse stoßen die Pläne für die vorgesehenen Neubauten bei den Bewohnern der umliegenden Straßen.

Auf großes Interesse stoßen die Pläne für die vorgesehenen Neubauten bei den Bewohnern der umliegenden Straßen.

Foto: Rüdiger Franz

Die Anwesenden jedenfalls kommentierten die Pläne mit unverhohlener Ablehnung. Wie zuletzt auch bei anderen Bauvorhaben in Bad Godesberg, so ist es auch hier die Größe der geplanten Baukörper, die die Anlieger abschreckt. Wie berichtet, möchte eine Wohnungsbaufirma den heutigen Bürokomplex abreißen und an seine Stelle insgesamt sechs sogenannte Stadtvillen bauen. Vier von ihnen sollen entlang der Wieland- und Mirbachstraße entstehen, zwei in "zweiter Reihe" dahinter.

Drei Gebäude an der Straße sollen fünf Geschosse (inklusive Staffelgeschoss) erhalten, die Häuser im Innenraum sollen vier Geschosse (mit Staffelgeschoss) umfassen. Insgesamt sollen 90 Wohneinheiten entstehen. Bei den Teilnehmern des Bürgertreffs herrschte Einigkeit, dass dieses Vorhaben zumindest hinsichtlich seiner Dimension gebremst werden müsse.

Mit ihrer Empfehlung, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen, habe die Verwaltung indirekt die städtebauliche Fehlentwicklung eingestanden, die das Viertel mit dem Bau der ehemaligen Ausgleichsbank genommen habe, argumentierte ein Teilnehmer und ergänzte: "Es darf nicht sein, dass diese Fehlentwicklung jetzt durch Neubauten manifestiert wird." Fragen ergaben sich vor Ort hinsichtlich der Höhe, die der Investor für die Neubauten vorsieht. Unklar blieb auch, ob die bestehende Tiefgarage genutzt oder aber neue Parkdecks gebaut werden sollen.

Während der Ortstermin vom Bürger Bund Bonn organisiert worden war, dessen Vertreter bereits in den Sitzungen der Kommunalpolitik eine Reduzierung des Vorhabens gefordert hatten, haben sich am Wochenende die Bad Godesberger Grünen zu den Plänen geäußert. Demnach erwarten auch sie eine Reduzierung der Gebäudehöhen.

"Dies haben wir sowohl im Planungs- als auch im Umweltausschuss des Rates schon zum Ausdruck gebracht", sagt der Bad Godesberger Grünen-Sprecher Andreas Falkowski. Zwar begrüße seine Partei angesichts des Wohnungsmangels die Umwandlung des bisherigen Bürogebäudes in Wohnraum.

Allerdings sollte sich nach dem Willen der Grünen die Oberkante der obersten Vollgeschosse entlang der Wielandstraße an die Traufhöhe der Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite anpassen. Auch, so Falkowski, forderten die Grünen eine Bürgerinformationsveranstaltung und den Erhalt einer markanten Rotbuche auf dem Gelände.

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