Theater-AG des Clara-Fey-Gymnasiums Nichts läuft wie gewohnt in der Märchenwelt
VILLENVIERTEL · Die Märchenfiguren langweilen sich. Kinder lesen keine Märchen mehr. Die Bücher verstauben im Regal. "Heute wird allenfalls noch durchgeblättert", ertönt eine Stimme aus dem Dunkeln. So beginnt das Stück, das 15 Schülerinnen des Clara-Fey-Gymnasiums Dienstagnachmittag zum letzten Mal für ihre Aufführung am Mittwoch probten.
Gespielt wird "In Märchenhaft oder der Aufstand der Stiefmütter", ein Jugendstück von Markus Mohr, in dem ein Märchenbuch schon lange nicht mehr gelesen wurde. Die entstandene Langeweile bringt die Märchenwelt aus der Ordnung: Die Stiefmütter dürfen ihre eigene Persönlichkeit, geprägt von Boshaftigkeit und eigenartiger Angriffslust, nicht mehr ausleben und gründen eine Selbsthilfegruppe, der Wolf lässt seine zarten Saiten - pardon - Seiten klingen, weil Rotkäppchen bei Rapunzel abhängt, und die Pfefferkuchenhexe wird - nicht zu fassen! - zum fürsorglichen Großmütterchen.
Die bösen Stiefmütter sollen in einer Therapierunde ihre permanent schlechte Laune und ihre aus Frustration entstandenen Spleens reflektieren. Die haben sie aber nur, weil sie nicht mehr sie selbst sein dürfen. Gier nach Gewinn und konkurrierender Neid um den schönsten, mächtigsten Prinzen entzweit selbst bestbefreundete Prinzessinnen.
Seit September vergangenen Jahres proben die Schülerinnen unter der Leitung von Olaf Nüsser die Komödie um die Revolte der Stiefmütter. "Und wir haben das Stück noch um eigene Szenen erweitert", so Nüsser. Zum einen mit einem Hänsel & Gretel-Duett, zum anderen mit einer neuen Szene aus "Alice im Wunderland. Das sind aber nur fünf Minuten in dem 90 Minuten langen Bühnenstück", sagt Nüsser. "Das Proben hat allen viel Spaß gemacht. Schließlich handelt es sich auch um eine ulkige, witzige, teilweise skurrile Komödie." wem
"In Märchenhaft oder der Aufstand der Stiefmütter" am heutigen Mittwoch, um 19 Uhr in der Aula des Clara-Fey-Gymnasiums, Rheinallee 5. Eintritt frei.
