Neubauprojekt 50 Anwohner trafen sich zum Bürgerdialog im Kronprinzenpark

VILLENVIERTEL · Der Bürgerdialog zum umstrittenen Neubauprojekt "Kronprinzenpark/Wielandstraße", zu dem das Stadtplanungsamt am Donnerstag in die Stadthalle eingeladen hatte, brachte mehr Fragen als Antworten.

 Architekt Peter Berner erklärt das Neubauprojekt. FOTO: RONALD FRIESE

Architekt Peter Berner erklärt das Neubauprojekt. FOTO: RONALD FRIESE

Foto: Ronald Friese

Trotz der stickigen Luft im Saal und einigen Unklarheiten erhitzten sich bei den knapp 50 Anwohnern und Interessierten jedoch nur vereinzelt die Gemüter. Haben einige der Anwohner ihren Kampf gegen oder den Glauben an ein im Villenviertel verträgliches Bauprojekt bereits aufgegeben?

Jedenfalls lauschten einige Teilnehmer zunächst zustimmend den Ausführungen des Architekten Peter Berner, der zu Beginn nochmals das laufende Bebauungsplanverfahren erklärte und aufzeigte, dass einige der vor neun Monaten in der Bürgeranhörung gewünschten Änderungen bereits in die Baupläne eingearbeitet wurden.

So sollen die Wohnhäuser mehr Staffelungen und tiefere Vorgärten bekommen und der Verkehr dank zweier Tiefgarageneinfahrten besser verteilt werden. Außerdem werden Grünflächen vergrößert und etwa die große Rotbuche geschützt. Allerdings müssten neun ältere Bäume dennoch weichen.

Die beiden schärfsten Kritiker des Bauprojekts, Wolfgang Baumeister und Jürgen Endemann, wiesen auf diesen "Zynismus" und zudem erneut auf ihre Bedenken in Bezug auf eine gewerbliche Nutzung und nachbarschaftliche Abschottung der Wohnanlage sowie die Größe der geplanten Stadtvillen hin.

"In der Gebäudehöhe hat sich nichts getan. Sind die viergeschossigen Häuser hier überhaupt vereinbar als städtebauliche Lösung?", fragten sie mehrfach in die Runde. Andere Anwohner des Areals zwischen Kronprinzenstraße, Mirbachstraße und Wielandstraße sprachen sich auch strikt dagegen aus. Ihnen ging es aber auch um die künftige Parkplatzsituation, mögliche Klimaveränderungen und um die Frage nach dem Artenschutz im Villenviertel. Wo parken Anwohner und Besucher? Wie wird der Müll abgeholt? Was ist mit Feuerwehrzufahrten? Reicht das bisherige Kanalsystem? Fällt die prächtige Vogelwelt weg?

Investor Heinz-Jürgen Rodehüser von der Pareto Projektentwicklung wies wie Bettina Müller vom Stadtplanungsamt darauf hin, dass nicht auf alle Fragen eine genaue Antwort möglich sei, aber zurzeit alles von den zuständigen Ämtern überprüft und Gutachten erstellt würden.

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