Nachbarschaftszentrum in Friesdorf Milchstraße, Astronauten und Raumschiffe

FRIESDORF · Ein gutes Dutzend farbenfroher Exponate schmückte letzten Freitag die ansonsten weißen Wände des Nachbarschaftszentrums der Awo in Friesdorf anlässlich der Vernissage von Mark Horn.

 Milchstraße nennt Mark Horn dieses Bild.

Milchstraße nennt Mark Horn dieses Bild.

Foto: Perne

Meist mit Acryl auf Leinwand, in kräftigem Rot, Blau, Grün und Gelb widmet sich der Künstler in experimenteller Weise der abstrakten Moderne, wie er selbst seinen Stil beschreibt. Den interessierten Besuchern erklärte er seine Bilder eins nach dem anderen und bald stellte sich heraus, dass sie insgesamt für bestimmte Momente und Gefühlsstimmungen in seinem Leben stehen.

Ein in dunklen Farben gemaltes Herz, einem Lebkuchenherz ähnelnd, verziert mit roten Autokennzeichenbuchstaben und kurzen Texten, ist eine Liebeserklärung an seine Geburtsstadt Köln und den 1. FC. Ein großformatiges Bild mit kleinen, aus Zeitschriften ausgeschnittenen und in ordentlichen Reihen aufgeklebten Naturbildern, dazwischen mit schwarzem Stift gezeichneten explosionsartigen Strichen, entstand in einer für ihn schweren Zeit. Inspiriert wurde er durch einen Kalender, der ihm geschenkt wurde und ihm über diese Zeit hinweg half.

Der 1957 in Köln geborene Horn war lange Zeit leidenschaftlicher Musiker. Nach seinem Studium der klassischen Musik trat er als Drummer und Pianist, als Bandleader und Solounterhalter auf Bühnen im Rheinland und süddeutschen Raum auf. Bald folgte eine literarisch-kreative Phase, in der er Gedichte und Kurzgeschichten in alternativen politischen Zeitschriften veröffentlichte.

Seit Beginn dieses Jahrhunderts widmet sich Horn der gestaltenden Kunst und hat ein durchaus heterogenes Gesamtwerk geschaffen, dessen gemeinsame Nenner die Freude an der Farbe und eine Neigung zum Kosmischen sind: Milchstraße, Sterne, Astronauten und kreisrunde Figuren, Planeten und Raumschiffe sind allgegenwärtig.

Halbjährlich finden im Nachbarschaftszentrum der Awo in Friesdorf im Frankengraben Vernissagen unterschiedlichster Kunstrichtungen statt. Motor dieser Veranstaltungen ist Anni Merzbach, Leiterin des Zentrums und fürsorgliche Gastgeberin. "Es sind allesamt ortsansässige Künstler, die ich einlade, da sie Besucher in dieses Haus bringen, die sonst nicht herkommen würden", erklärte sie.

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