Bezirksvertretung stimmt Bürgerantrag zu Grünes Licht für Anwohnerparken

Friesdorf · Bald dürfen tagsüber an der Annaberger Straße zwischen der B 9 und der Schranke nur noch Anwohner ihre Autos abstellen. Darüber soll die Stadt, so der Wunsch von Anliegern, auch die Anwohner im Dreizehnmorgenweg und an der August-Bebel-Allee informieren.

 An der Annaberger Straße soll es eine neue Anwohnerparkzone geben.

An der Annaberger Straße soll es eine neue Anwohnerparkzone geben.

Foto: Ronald Friese

Zusätzlich soll sie das Gespräch mit den umliegenden Betrieben suchen. Das Ziel: die Mitarbeiter zu bewegen, auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen. Diesem Wunsch haben die Politiker in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung entsprochen. Und den entsprechenden Bürgerantrag einstimmig beschlossen.

Wie berichtet, hatten 30 Friesdorfer den Antrag unterstützt. Sie möchten, dass die Stadt im entsprechenden Abschnitt beide Seiten der Annaberger Straße zwischen 8 und 17 Uhr (nach Möglichkeit 18 Uhr) als Parkzone für Bewohner ausweist - und sie entsprechende Parkausweise erhalten.

Der Grund: In der Umgebung befänden sich zahlreiche Bürogebäude. Infolgedessen parkten viele Pendler sowie weitere Nicht-Anwohner in der Annaberger Straße. Erschwerend komme hinzu, dass nun auch ein Radweg auf der Fahrbahn ausgezeichnet sei, erklärte ein Anwohner. "Parken in zweiter Reihe oder Absprachen unter Nachbarn, dass wir uns gegenseitig zuparken, sind nun auch nicht mehr möglich." Die Konsequenz: "Ich bin einmal 25 Minuten im Kreis gefahren und habe dann in 400 Metern Entfernung geparkt", beschrieb der Friesdorfer.

Prinzipiell könne man dem Antrag folgen, denn die Situation sei problematisch und angespannt, sagte Philipp Lerch (CDU). "Es gibt aber auch Nachteile." So bekomme derjenige, der einen Stellplatz am Haus habe, keinen Anwohnerparkausweis. Damit seien die Plätze an der Straße für ihn tabu. Außerdem koste der Ausweis Geld, und "Besucher dürfen dort auch nicht parken".

Die zahlreichen Betriebe seien gefordert und müssten Lösungen suchen, "wie der Individualverkehr verringert werden kann", meinte Hillevi Burmester (SPD). Die einzige Chance sei, dass die Mitarbeiter nicht mit dem Auto zur Arbeit kämen - und auf Bus, Bahn oder Fahrrad auswichen. Das sei auch ein Grund für die Einrichtung des Radweges gewesen: "Eine Möglichkeit, den Autoverkehr zu verringern, ist es, den Radverkehr zu stärken."

Bedenken kamen von Linken und Bürger Bund Bonn: Ob nicht eine Verdrängung stattfinde und ob wirklich alle Anwohner zustimmen würden, wollten sie wissen. Ja, betonten die Anlieger. "Wer einen Parkplatz am Haus hat, hat das Problem nicht", hieß es. Das sei abgeklärt worden. Auch mit Blick auf die Besucher sei alles unproblematisch: Diese kämen ja eher abends. Und dann gelte das Anwohnerparkrecht nicht.

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