Friesdorfer Schützenhof Fünf Milliliter Blut reichen für Typisierung

FRIESDORF · "Wahnsinnig gut" lief die Blutspendeaktion aus Sicht von Anne Reetmeyer vom DRK. Etwa hundert Blutspender kamen am Mittwoch in den Friesdorfer Schützenhof. "

 Claudia Korsten spendet Blut im Schützenhof. Sie hat sich schon vor anderthalb Jahren typisieren lassen.

Claudia Korsten spendet Blut im Schützenhof. Sie hat sich schon vor anderthalb Jahren typisieren lassen.

Foto: Nicolas Ottersbach

Sonst sind es um die 60, maximal 80" sagte sie. Rolf Jürgen Klein war mit seiner "Ausbeute" hingegen nicht so zufrieden. Er suchte nach Menschen, die sich für die Stefan-Morsch-Stiftung typisieren ließen. "Das ist ungleich schwerer" erzählte er. Zum einen seien viele Blutspender schon längst typisiert.

Zum anderen müssen sie unter 40 Jahre alt sein, weil sonst die Funktion der zu spendenden Zellen abnimmt. Viele seien aber auch falsch informiert und hätten Angst. Das hat Klein aus vielen Gesprächen erfahren. "Da existieren die wildesten Geschichten, zum Beispiel, dass bei einer Spende direkt ins Knochenmark gebohrt wird."

Die Stefan-Morsch-Stiftung hat die älteste Knochenmark- und Stammzellenspenderkartei in Deutschland und wurde 1986 nach der Leukämieerkrankung und dem Tod von Stefan Morsch gegründet. Genau wie die Deutsche Knochenmarksspenderkartei DKMS und andere sammelt sie die genetischen Fingerabdrücke von Menschen, damit sie später eine Stammzellen- oder Knochenmarkspende abgeben können.

Die Daten werden zentral und anonym in einem gemeinsamen Register gesammelt und von den Kliniken abgefragt. "Jedes Mal ist es die Suche nach einem genetischen Zwilling", so Klein. Bei der gestrigen Aktion ging es vor allem um zwei junge Mädchen aus der Region, die an Leukämie erkrankt sind. "Aber jeder, der hier typisiert wird, landet automatisch in der Datenbank und hilft damit anderen."

Claudia Korsten hatte diese Entscheidung schon vor anderthalb Jahren getroffen, seit 2005 geht sie regelmäßig zur Blutspende. Ihre Beweggründe sind simpel: Sie möchte Menschen helfen. Während für die Blutspende ein ganzer Beutel Blut abgezapft wird, sind es bei der Typisierung gerade einmal fünf Milliliter. Nach einem Aufklärungsgespräch mit dem Spender übernimmt das der Blutspendedienst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort