Förderverein feiert 20-jähriges Bestehen Die Freibad-Freunde kämpfen weiter

Friesdorf · Das Kämpfen sind die Menschen in Friesdorf gewohnt. Vor 20 Jahren nahmen sie den Kampf um ihr "Friesi" und gegen die Stadt Bonn auf - die Schließung schwebte schon damals drohend über dem Freibad. "Die Friesdorfer haben eine große Stärke", sagte der Ortsausschussvorsitzende Alfred Giersberg am Sonntag im Festzelt der Kirmes.

"Sie lassen sich nichts von Bonn sagen." Notfalls gründe man einen Förder- oder Protestverein. So wie damals, als engagierte Bürger den Verein Freibad-Freunde Friesdorf (FFF) ins Leben riefen und es tatsächlich schafften, das Bad zu erhalten.

Im Kirmeszelt wurde auf das 20-jährige Bestehen dieses Vereins angestoßen. Der begann als kleine Bürgerinitiative aus Friesdorfern, Dottendorfern und Kessenichern, die schnell rund 6000 Unterschriften gegen die Schließung zusammen hatte. Treibender Motor damals wie heute war Lisa Spieker.

Sie gründete am 11. Mai 1993 den Verein und wurde Vorsitzende. Hauptziel war, die Möglichkeit des Frühschwimmens zu erhalten und Kindern und Jugendlichen weiterhin eine Schwimmsportstätte zu bieten. Man war erfolgreich, auch wenn man dafür permanent aktiv sein musste. Und man musste stetig Mitglieder anheuern: Heute gibt es mehr als 2000 Freibadfreunde. Mit deren Hilfe schaffte der Verein im Lauf der Zeit Sonnensegel, Mobiliar, Spielgeräte und mehr für das Bad an. Außerdem wurden Feste, Filmabende, der Friesathlon und vieles mehr ins Leben gerufen.

Auf der 20-Jahr-Feier präsentierte die erste Vorsitzende Ingeborg Cziudaj den Gästen den neuesten Clou: Die Saisonkarte für Mitglieder - etwas, das es so in keinem anderen Freibad in Bonn gibt. Dafür hatten die Freibadfreunde 40 000 Euro an die Stadt überwiesen. Erwachsene zahlen 50 Euro, Kinder 25 Euro, dafür können sie den Sommer über schwimmen, so viel sie wollen. Das sei zum Beispiel ein Anreiz für die Frühschwimmer, die jeden Morgen das Bad besuchen. Dafür müsse man sich nur anmelden.

"Wir haben auf der letzten Mitgliederversammlung die Beiträge um 100 Prozent erhöht", so Cziudaj. "Trotzdem haben wir schon Neueintritte." Das spreche für die besondere Beziehung, die die Friesdorfer zu ihrem Friesi haben, das vor 51 Jahren gegründet wurde. "Die Leute sind bereit, für ihr Freibad nicht nur zu kämpfen, sondern auch Geld auszugeben", sagte die stellvertretende Vorsitzende Barbara Richter. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass sich die üppige Zahlung an die Stadt rentiert und im nächsten Jahr erneut angeboten werden kann.

Auch in den nächsten Monaten werden die FFF nicht untätig sein: Am 21. Juni beteiligt sich das Friesi an der ersten Nacht der Bonner Freibäder. Am 23. Juni steht das Freibadfest mit Friesathlon an, und im Sommer werden die 2012 sehr erfolgreichen Friesdorfer Filmnächte auf dem Badgelände wiederholt. Daneben gibt es Schwimmkurse für alle Altersgruppen und vieles mehr.

Informationen zum Bad, zum Verein und zu Beitrittskonditionen gibt es auf www.friesi.org

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