Ruhestand von Pfarrer Powalla Zum Abschied eine Kirchenbank

BAD GODESBERG · Mit Festgottesdiensten hat sich der langjährige katholische Pfarrer Helmut Powalla in der Lannesdorfer Herz-Jesu-Kirche und der Kirche Frieden Christi in Heiderhof von seinen Gemeindemitgliedern in den Ruhestand verabschiedet.

Ab 1. Januar 2013 wird dann, wie vom Kölner Erzbischof bestimmt, der ganze Stadtbezirk Bad Godesberg für die Katholiken einen Seelsorgebereich erhalten, der aus den drei bisherigen Kirchengemeinden St. Martin und Severin, St. Marien und St. Servatius sowie St. Evergislus und Andreas bestehen wird. Die Pfarrgemeinschaft wird vom Leitenden Pfarrer Wolfgang Picken angeführt.

Der immer zurückhaltend agierende Pfarrer Helmut Powalla hatte sich für den Start in den Ruhestand mit seinen inzwischen 71 Jahren schon lange gewünscht, dass es da keine großen Empfänge und Ansprachen geben sollte.

Ganz so bescheiden fiel es dann in Lannesdorf aber nicht aus: Die Überraschungen nahmen kein Ende. Im Hochamt sangen der Kirchenchor, die Sängervereinigung Lannesdorf und der Gospelchor. 40 Ministranten und einige Priester waren mit Helmut Powalla am Altar versammelt.

Powalla selbst fühlte sich nach seiner Versetzung aus Tannenbusch erst wie "verbannt". Seit Sommer 1994 war er in Lannesdorf als Pfarrer tätig, übernahm später die Frieden-Christi-Gemeinde auf dem Heiderhof, zusätzlich dann noch die Martins- und Altbertus-Magnus-Kirchengemeinde und schließlich durch die Umstrukturierung St. Severin in Mehlem.

Dorothee Schwüppe ging beim Überraschungsempfang als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates auf die vielen freudigen Ereignisse von Taufen bis Hochzeiten, aber auch auf das Trost und Hoffnung Spenden des Seelsorgers bei Trauerfeiern ein. Als Gemeindegeschenk überreichte sie eine alte Kirchenbank aus der Muffendorfer Martinskirche und einen Reisegutschein mit Ziel Israel.

Michael Düren vom Kirchenausschuss sagte, Powalla habe immer wieder Lösungen im Gemeindeleben geliefert und die Zusammenarbeit in den Gremien sei enorm gewesen. Das Team der Glaubenswoche, Vertreter der Schützen, der Matthiasbruderschaft, der Gemeindebücherei und des Tambourcorps Deutschmeister reihten sich genauso in die Reihe der Gäste mit ein wie die evangelischen Seelsorger Klaus Merker.

"Pfarrer Powallas Ruhestandsbeginn ist ein Verlust für die Gemeinden in Bad Godesberg und vor allem für die Ökumene. Man wollte ihn schon zum Papst machen", sagte Merkes. Powalla könne zuhören und sei "kein Manager im Kirchengewand", werde aber "nicht zu einem Heiligen werden", da er dafür viel zu viel rauche. Im Hinblick auf den Zigarettengenuss bekam er eine Engelsfigur als Kerze - der Gesundheit wegen solle Powalla besser die an zünde.

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