Deutsches Museum Zeitreise mit Eule und Fledermaus

Plittersdorf · Was haben zehn kleine GA-Leser, Gary und die Eule Pfiffikus gemeinsam? Sie haben am Freitag eine Zeitreise unternommen.

 Mitmachen ist angesagt: Johannes erscheint als orangefarbener Geist auf der Wand und kann den sogar bewegen.

Mitmachen ist angesagt: Johannes erscheint als orangefarbener Geist auf der Wand und kann den sogar bewegen.

Foto: Ronald Friese

Von den 50er Jahren bis zum Ende der 90er. Im Schlauspielhaus des Deutschen Museums. Damit sind die Mädchen und Jungen so etwas wie Vorreiter. Denn das Schlauspielhaus eröffnet offiziell erst am Mittwoch, 29. Mai. Für die kleinen GA-Leser, die die Teilnahme an dem Nachmittag gewonnen haben, hat das Deutsche Museum die Türen seiner neuen Attraktion aber schon einige Tage vorher geöffnet.

Die Preview-Truppe war begeistert: "Es ist total cool hier", sind sich Benjamin (9), Felix (10) und Helen (8) einig. "Mir hat am besten gefallen zu sehen, wie das Kino funktioniert", meint Chiara (9) mit leuchtenden Augen. Finn (10) und Florian (9) fanden "das mit der Luft toll". Die Geräte samt Musikinstrumente waren die Favoriten von Johannes. "Es macht total Spaß, alles auszuprobieren", sagt der Neunjährige.

Und Lily (9) fasst das zusammen, was auch die anderen meinen: "Ich würde auf jeden Fall noch mal kommen." Das Schlauspielhaus besteht aus fünf Räumen, in denen jeweils ein Jahrzehnt dargestellt wird. Jedes Zimmer hat ein Oberthema: In den 50er Jahren ist das zum Beispiel die Musik, in den 70ern die Raumfahrt, in den 90ern die Tatsache, dass technische Geräte wie Handys immer kleiner wurden.

Auf Zeittafeln bekommen große und kleine Besucher außerdem Informationen über Politik, technische Dinge werden erklärt, Fernsehsendungen wie Pumuckl oder Bücher wie der Räuber Hotzenplotz visualisiert. Dabei ist Mitmachen gefragt. Egal ob an einem Kontrabass, einem Radio, einer Drehscheibe oder einer Kugelbahn: Spielerisch erfahren die Kinder (und die Eltern) naturwissenschaftliche Phänomene und technische Ideen.

Maßgeblich am Konzept beteiligt waren die Museums-Mitarbeiterinnen Miriam Segoviano und Sophie Kratzsch-Lange, für die Gestaltung zeichnet Thomas Häussler verantwortlich. Eine weitere Besonderheit: Die Dinge im Schlauspielhaus verweisen auf einige Exponate im Deutschen, langfristig gesehen sollen an diesen Hinweise auf das Schlauspielhaus befestigt werden, erklärt Museums-Chefin Andrea Niehaus.

Das Schlauspielhaus wird am Mittwoch, 29. Mai, um 11 Uhr offiziell im Deutschen Museum, Ahrstraße 45, eröffnet.

Das Deutsche Museum:

Wer glaubt, in einem Museum müsse andächtige Stille herrschen und die Exponate dürften nur aus der Ferne betrachtet werden, wird im Deutschen Museum eines besseren belehrt. Die Bonner Dependance an der Ahrstraße ist weniger eine heilige Halle als vielmehr eine erlebnisorientierte Spielstätte, in der andere Wege gegangen werden, beschreibt Museums-Chefin Andrea Niehaus.

Dabei ist die einzige Zweigstelle des berühmten Deutschen Museums, das sich in München befindet, "ein bisschen wie ein Experimentierfeld - auch für das Stammhaus", beschreibt Niehaus. Ein kleines Team und kein großes Budget: Gefragt sind kreative Lösungen und die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren.

100 zeitgenössische Exponate aus Wissenschaft und Technik gibt es im Deutschen Museum. Darüber hinaus können sich die Besucher in der Experimentierküche versuchen, eine Rallye durch das Museum unternehmen oder an einem der zahlreichen Workshops teilnehmen.

Die Zielgruppe "ist von null bis 99 Jahre", sagt Niehaus. Man wolle alle, aber vor allem die Kinder, "für Technik und Naturwissenschaften begeistern". Außerdem möchte man erreichen, dass die Besucher "auf die Reflexionsebene einsteigen". So gebe es im September eine Veranstaltung zum Thema "Assistenzsysteme im Alter". "Das sind Dinge, mit denen man sich auseinandersetzen muss", meint Niehaus. Generell sei es wichtig, "die Technikfeindlichkeit abzubauen und die Leute mit fundierten Argumenten auszustatten, so dass sie sich eine Meinung bilden können".

Wichtig seien Verständnis und Begeisterung. "Unwissen schafft Angst und Ablehnung." Wissen hingegen schaffe Begeisterung und "führt zu einer Reflexion, die Hand und Fuß hat".

Das Deutsche Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet 5, ermäßigt 3,50 Euro. Die Familienkarte kostet 12 Euro. Weitere Informationen im Internet auf www.deutsches-museum.de/bonn.

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