Bauarbeiten in Bad Godesberg Zeitplan für Sanierung der Stadthalle fehlt

Bad Godesberg · Die FDP fordert, dass Mittel zügig freigegeben werden. Die Bezirksverordneten entscheiden Ende Januar darüber. Ein Problem könnte sein, dass die Vorlage für das Bonner Hallenkonzept erst bis Sommer erarbeitet wird.

 In welchem Zustand sich die Stadthalle befindet, möchte die FDP schnellstmöglich wissen und deshalb Planungsmittel freigeben.

In welchem Zustand sich die Stadthalle befindet, möchte die FDP schnellstmöglich wissen und deshalb Planungsmittel freigeben.

Foto: Nicolas Ottersbach

Dass die Stadthalle nicht abgerissen, sondern saniert werden soll, ist so gut wie sicher. Fest steht auch, dass die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude beginnen sollen, wenn 2022 der Pachtvertrag ausläuft. Doch in welchem Zustand sich die Stadthalle befindet, wie es um deren Bausubstanz bestellt ist und wann genau welche Arbeiten durchgeführt werden sollen, ist noch ungewiss.

Das soll sich ändern, meint die FDP. Ihre Forderung, mit der sich die Bezirksvertretung in ihrer nächsten Sitzung beschäftigt: Die Planungsmittel für die Veranstaltungsstätte sollen freigegeben, das Gebäude untersucht werden – zum Beispiel das Dach, die Heizung oder der Kanal. Außerdem soll die Verwaltung einen Zeitplan für den Ablauf erarbeiten, so die Liberalen. Dieser sollte laut Ratsbeschluss bereits im Herbst 2018 vorliegen.

Ratsbeschluss vom Herbst noch nicht umgesetzt

Die Raumaufteilung soll nach Wunsch der FDP auf den Prüfstand, genau wie die Energieversorgung. Prinzipiell gelte: Es müsse unverzüglich mit der Planung begonnen werden, begründete Bezirksverordneter Wolfgang Heedt den Vorstoß. Man habe zwar noch etwas Zeit, bis der Pachtvertrag ausläuft. Wenn man aber bedenke, wie viel das Städtische Gebäudemanagement zu tun habe, „müssen wir froh sein über jeden Tag, den wir gewinnen, um die Sache über die Bühne zu bringen“, sagte Heedt.

Dem könnte das Geschehen rund um das Cima-Konzept im Wege stehen. Wie berichtet, hatte die Firma 55 Veranstaltungsstätten in Bonn unter die Lupe genommen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass unter anderem Stadthalle und Schauspielhaus erhalten bleiben sollen. Der Rat hatte das Gutachten im Dezember massiv kritisiert. Nun will die Verwaltung bis Sommer eine Vorlage zum Hallenkonzept erarbeiten.

Ob die FDP auch ohne ein solches Konzept am Mittwoch, 30. Januar, eine Mehrheit bekommt, wird sich zeigen. SPD und Grüne signalisierten ihre Zustimmung. „Der Antrag ist extrem wichtig und gut“, sagte Monika Heinzel (Grüne). Man brauche eine gewisse Vorlaufzeit, um die Planungen rechtzeitig abzuschließen. Die Verwaltung selbst habe vorgeschlagen, einen zeitlichen Rahmen festzulegen, meinte Hillevi Burmester (SPD). Den Ratsbeschluss, dass die Vorlage erst im Sommer fertig sein solle, könne sie zwar nicht nachvollziehen. Man dürfe aber nicht vergessen, dass diese die Basis für die Diskussion zur weiteren Nutzung der Halle bildet. Den FDP-Antrag aber könne man getrennt betrachten, da die Erkundung des Zustands der Halle nichts mit deren Nutzungskonzept zu tun habe.

"Nicht blindlings drauflos planen"

Wegen des Hallenkonzepts äußerte sich die CDU zurückhaltend zum FDP-Antrag. Dass die Stadthalle 2022 saniert werden soll, stehe außer Frage, so Christoph Jansen. Dennoch aber dürfe man nicht „blindlings drauflos planen, ohne zu wissen, in welche Richtung die Planung gehen soll“. Jetzt solle man intensiv in die Diskussion um das Hallenkonzept einsteigen, „und auf dessen Grundlage die Planung erstellen“. Dass der Zeitplan schon wieder angemahnt werden müsse und sich die Verwaltung nicht an den Ratsbeschluss halte, zeige erneut, „dass man in Bonn immer noch nicht erkannt hat, wie wichtig die Halle für Bad Godesberg ist“, sagte Marcel Schmitt vom Bürger Bund Bonn (BBB).

„Das vom BBB in jedweder Form bereits vorgetragene Ansinnen des Antrages halten wir für berechtigt“, so Schmitt, dessen Fraktion eine Große Anfrage zu dem Thema gestellt hat. Im April 2018 hatte der Hauptausschuss beschlossen, die Verwaltung solle zur Vorbereitung der Sanierung einen denkmalpflegerischen Begleitplan erstellen. Ob dieser nun vorliegt und falls ja, was er beinhaltet, möchte der BBB wissen. „Die Planung kann nicht weiter warten“, stellte Ralf Jochen Ehresmann (Linke) fest. „Sonst riskieren wir, dass das Gebäude irgendwann nicht mehr sanierbar ist.“ Die Linke habe stets auf eine Lösung gepocht, die die Sanierung und den Erhalt der Stadthalle beinhalte. „Wir fühlen uns durch das Cima-Gutachten bestätigt.“

Wie der Stand in Sachen Stadthallen-Sanierung ist, wann ein Zeitplan erstellt wird und ob man alternative Veranstaltungsorte während der Umbauzeit im Auge hat, war am Mittwoch nicht von der Stadt zu erfahren.

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