Rücktritt beim Verein Stadtmarketing "Wir lassen keine verbrannte Erde zurück"

BAD GODESBERG · Der Stadtmarketing-Vorsitzende Andreas Lüderitz sieht in dem angekündigten Rücktritt des gesamtes Vorstands des Vereins Bad Godesberg Stadtmarketing auch eine Chance.

Die Nachricht schlug am Freitag in der Geschäftswelt wie eine Bombe ein: Wie berichtet, hat der gesamte Vorstand des Vereins Bad Godesberg Stadtmarketing für Anfang Oktober seinen Rücktritt angekündigt. Andreas Lüderitz (Vorsitzender), Anke Opfermann (Stellvertreterin) und Mirko Feld (Finanzvorstand) waren erst Anfang Juli angetreten. Als Hauptgrund für den Rücktritt gab das Trio an, dass es "ihm nicht möglich war, den Verein im ursprünglich erwarteten Stil und dem überschaubar vorhandenem Zeitaufwand zu führen". Die Hintergründe erläuterte am Freitag Lüderitz auf GA-Anfrage.

Der nebenamtliche Vorsitzende hatte sich vor seiner Wahl den Verein und auch die Bad Godesberger Geschäftswelt "ein Jahr lang genau angeguckt", wie er sagte. Und er kam seinerzeit in seiner Analyse zu der Überzeugung, dass "der Verein wie auch Bad Godesberg selbst eine Veränderung" brauche. Sein Vorstandsteam habe zum Ziel gehabt, dass ramponierte Image des Stadtbezirks aufzupolieren.

"Wir sind für das Heute und Morgen angetreten, nicht für das Gestern. Doch wir mussten bald schon feststellen, dass viele der insgesamt 160 angeschlossenen Geschäftsleute dabei nicht so mitzogen, wie wir uns das vorgestellt haben. Es gab immer Bremser", erkläre Lüderitz. Der neue Kurs und das Tempo hätten sicherlich einige Mitglieder verschreckt, auf der anderen Seite sei genau das die große Chance des Vereins gewesen: "Wir wollten Godesberg ein neues Profil geben, doch dazu brauchen wir breite Rückendeckung und Unterstützung." Dass beides jedoch nicht in erforderlichem Maße vorhanden gewesen sei, habe der Vorstand schon bald gemerkt: "Auch deshalb der schnelle Rücktritt." Zudem habe man in einer derartigen Situation keine Pflöcke einschlagen wollen, die den neuen Vorstand in seiner Arbeit behindern könnten.

Die Vorbereitung der beiden Großveranstaltungen, die Stadtmarketing in diesem Jahr noch organisiere, sei auf einem guten Weg. "Das Stadtfest steht, und der Nikolausmarkt wird ebenfalls stattfinden." In welcher Form, sei jedoch noch offen. Anders sähe es bei der Godema im nächsten Frühjahr aus. Hier sei eine Grundsatzentscheidung überfällig, ob eine derartige "Seniorenmesse" überhaupt noch zeitgemäß sei. "Meiner Meinung nach nicht", sagte Lüderitz.

Er hoffe, dass ein neuer Vorstand mehr Glück habe. Auch für die vier Angestellten, die zurzeit im Hansa-Haus ihre Arbeit tun. "Wir lassen keine verbrannte Erde zurück, sondern übergeben den Verein genauso, wie wir ihn vorgefunden haben. Die Neuwahlen sind für den 9. Oktober terminiert.

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