Bonner Polizeipräsidentin Weniger Kriminalität in Bad Godesberg

Bad Godesberg · In fast allen Bereichen ist die Kriminalität in Bad Godesberg rückläufig: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet die Polizei einen Rückgang um insgesamt 511 Fälle: von rund 4700 auf etwa 4200 Delikte.

Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa (links) und Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke beim Gespräch in der Bezirksverwaltung Bad Godesberg.

Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa (links) und Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke beim Gespräch in der Bezirksverwaltung Bad Godesberg.

Foto: Ronald Friese

Auch wenn die Kriminalitätsstatistik für 2017 erst im kommenden Jahr veröffentlicht wird, hatte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa bei ihrem Jahresgespräch mit Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke am Donnerstag schon einige Zahlen dabei. So ist die Zahl der Wohnungseinbrüche um 20 Prozent gesunken, es gab weniger Raub, weniger gefährliche Körperverletzung und weniger Straßenkriminalität wie Fahrraddiebstahl und Sachbeschädigung.

Brohl-Sowa und der Godesberger Wachleiter Ralf Rheidt führen das unter anderem auf die Präsenz- und Interventionseinsätze von Polizei und Stadtordnungsdienst zurück. „Wir werden sie weiter fortsetzen, weil wir sie für sinnvoll und wichtig halten“, kündigte Brohl-Sowa an. Diese Einsätze sind auch der Grund, warum eine Zahl in Bad Godesberg gestiegen ist: die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. „Hier gilt: Je mehr kontrolliert wird, desto mehr kommt raus“, sagte Brohl-Sowa. Es habe sich bei den knapp 300 Delikten vor allem um Cannabis gehandelt.

Zum Bündel der Maßnahmen, die die Polizei für mehr Sicherheit in Bad Godesberg ergriffen hat, gehören auch Betretungsverbote für jugendliche Intensivtäter, die in den Sommermonaten für bestimmte Parks und Plätze ausgesprochen werden. Zurzeit prüft die Polizei Betretungsverbote für den Nikolausmarkt. Trotz der „großen Fluktuation von jungen Menschen“, die in Bad Godesberg zur Schule gehen, sei es insgesamt ruhiger geworden, berichtete Rheidt.

Bei den Intensivtätern handelt es sich um zehn bis 20 Personen, die auch aus anderen Stadtbezirken kommen. „Wir wissen durch die Kontrollen, wer mit wem zu welcher Zeit zusammen ist. Es gibt nichts, was annähernd mit einer Bande vergleichbar wäre“, berichtete der Wachleiter.

Polizei will neuen Standort bekannt geben

Bei den Wohnungseinbrüchen hat sich Bonn von der bundesweiten Nummer eins im Jahr 2013 inzwischen wieder ins Mittelfeld der Statistik bewegt. „Ich bin stolz darauf, dass die Bürger sich offensichtlich sehr gut schützen“, so die Polizeipräsidentin. Bei 52 Prozent der Einbrüche scheitern die Täter nämlich. Diese „Versuchsquote“ sei einmalig in NRW, sagte Brohl-Sowa.

In Bad Godesberg ist 2017 auch die Zahl der Verkehrsunfälle rückläufig. Wurden im Vorjahreszeitraum 140 Personen verletzt, waren es in diesem Jahr 113.

Bezirksbürgermeisterin Stein-Lücke dankte der Polizeipräsidentin dafür, „dass Sie unseren Hilferuf wahrgenommen haben“. Vor allem die verstärkte Präsenz auf der Straße habe in Bad Godesberg erfreuliche Wirkung gezeigt und für mehr Sicherheit gesorgt.

Zum geplanten Umzug der Godesberger Wache wollte Brohl-Sowa beim Jahresgespräch noch nichts sagen. Voraussichtlich Ende des Jahres will die Polizei den neuen Standort bekannt geben. Gerüchten zufolge sollte es sich um das ehemalige Haribo-Gelände in Friesdorf handeln. Das wird aber weder vom Investor noch von der Polizei bestätigt.

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