Infrastruktur in Lannesdorf Weiteres Einkaufszentrum in Sicht

Lannesdorf · Die Planungen für ein neues Einkaufszentrum an der Deutschherrenstraße gehen nach mehr als sechs Jahren in eine neue Runde. Das bestätigte die Projektmanagement-Gesellschaft VDH aus Erkelenz dem General-Anzeiger auf Anfrage.

 Auf dem Gelände der früheren Maschinenfabrik Lubig soll ein Einkaufszentrum entstehen. Zunächst müssen jedoch Altlasten aus dem Boden entfernt werden.

Auf dem Gelände der früheren Maschinenfabrik Lubig soll ein Einkaufszentrum entstehen. Zunächst müssen jedoch Altlasten aus dem Boden entfernt werden.

Foto: Friese

Diese vertritt den Bauherren, die Familie Lubig, die dort bis Ende der 90er Jahre eine Maschinenfabrik betrieben hatte.

Seit 2009 liegen die Skizzen zur Bebauung des 12.000 Quadratmeter großen Areals in Otto von der Heides Schreibtischschublade. Der VDH-Geschäftsführer hatte sie 2009 in einem frühen Stadium sogar schon der Öffentlichkeit vorgestellt. „Aber wir haben anfangs nicht gedacht, dass die Sanierung des Geländes so aufwendig ist“, erklärt von der Heide.

Lubig hatte Präzisionsdrehteile aus Metall hergestellt. „Zu Reinigungszwecken wurden verschiedene Lösungsmittel eingesetzt, durch die es auf dem Betriebsgrundstück zu bedeutenden Verunreinigungen des Bodens und des Grundwassers mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen gekommen ist“, heißt es im damaligen Planvorhaben.

Edeka Mohr soll Hauptmieter im neuen Komplex werden

Was sich kompliziert anhört, ist es auch. „Es war einfach nicht klar, wie wir mit der Kontamination umgehen, deshalb haben wir das Verfahren ruhend gestellt“, sagt der Bauherrenvertreter. Man habe eine Lösung präsentieren wollen, die bis zum Schluss nachweist, was passiert. Anfang des Jahres 2016 habe Lubig jedoch einen Sanierungsvertrag mit der Stadt unterzeichnet.

Das Presseamt bestätigte dies. „Eine Bebauung kann erfolgen, wenn die Sanierung des Grundstücks abgeschlossen ist“, sagte Stefanie Zießnitz vom Presseamt. Im Herbst werde das Projekt wieder den politischen Gremien vorgestellt, um danach das Bauleitplanverfahren weiterzuführen.

VDH möchte an der Deutschherrenstraße 175-187 ein zweigeschossiges Gebäude errichten. Der Lebensmittelmarkt plus Lager soll dabei mit insgesamt 2200 Quadratmetern die Hauptfläche einnehmen. „Daran könnte sich eine Shop-Zone anschließen mit kleinen Läden und auch Dienstleistern wie einem Schuster“, schwebt Otto von der Heide vor.

Auch Wohnungen sind vorgesehen

Im ersten Stock hofft er, Wohnungen bauen zu dürfen. Ursprünglich seien hier Wohnungen und Dienstleister vorgesehen gewesen, aber der Bedarf hat sich nach von der Heides Einschätzung geändert. „Wir müssen aber natürlich erst einmal die Entscheidungen der Politik zu dem Projekt abwarten, dann geht es richtig in die Feinplanung“, so der Geschäftsführer.

Mieter des Lebensmittelmarktes soll immer noch Edeka sein, genauer die Familie Mohr. „Nach einer nunmehr fast 40-jährigen Nahversorgung für Lannesdorf freuen wir uns darauf, endlich die Möglichkeit zu haben, eine zeitgemäße Verkaufsgröße für den Ort und die Umgebung betreiben zu können“, teilte Geschäftsführerin Kirsten Mohr mit.

Neben den drei großen Filialen in Bonn und Alfter zählt nämlich auch die kleine Ladenfläche am Kirchberg dazu. Sozusagen in der Nachbarschaft, an der Drachenburgstraße, gibt es mit Lidl, Aldi und Hit ein weiteres Nahversorgungszentrum.

Der lange Vorlauf ist für von der Heide kein Makel. „Niemand hat da was verpennt“, sagt er geradeheraus. Es habe eben viele Akteure und Fragestellungen gegeben. Er hofft, die Maßnahme in zweieinhalb bis drei Jahren komplett abgewickelt zu haben. „Die Bürger werden wir wieder rechtzeitig mit ins Boot holen“, kündigt der VDH-Chef an.

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