Hochwasser in Bad Godesberg und Wachtberg Weitere 55.300 Euro für Hochwasseropfer

Bad Godesberg/Wachtberg · Die Soforthilfe für die Hochwasseropfer in Bad Godesberg und Wachtberg stammt vom Spendenkonto der Kirchen. Die Sparkasse Köln-Bonn unterstützt außerdem mit 25.000 Euro.

Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Mehlemer Bach unauffällig: Bei der Übergabe von 25.000 Euro der Sparkasse Köln-Bonn an die katholische und evangelische Kirche blieb er leise plätschernd in seinem Bett. Da er sich, wie andere Bäche im Bad Godesberger und Wachtberger Raum, beim Unwetter am 4. Juni von einer ganz anderen Seite gezeigt hatte, hatten die beiden Kirchen ein Spendenkonto eingerichtet.

Anlässlich der größten Einzelspende durch die Sparkasse zogen Stadtdechant Wilfried Schumacher vom Katholischen Stadtdekanat und Superintendent Eckart Wüster vom Evangelischen Kirchenkreis eine Zwischenbilanz. „Insgesamt haben mehr als 250 Privatleute, Firmen und Organisationen rund 55 300 Euro gegeben“, sagte Schumacher. Davon seien bislang 22.500 Euro an 45 Familien und Einzelpersonen ausgezahlt worden.

Und das sehr unbürokratisch. „Wir prüfen nur, ob der Antrag aus dem Hochwassergebiet kommt“, so der Stadtdechant. Familien erhalten 500 Euro, Einzelpersonen 200 Euro. Das seien keine großen Beträge, aber vielleicht doch hilfreich. „Wenn eine Familie nach dem ganzen Chaos davon ins Phantasialand fährt, ist das für uns auch okay“, betonte Schumacher. Bis Ende Juli wird noch so verfahren, mögliches restliches Geld dann an Härtefälle verteilt. Sein Kollege Wüster betonte, dass Konfession und Religion bei der Berücksichtigung egal seien. „Uns kam zugute, dass wir als Kirchen über eine sehr gute Infrastruktur verfügen, dezentral und flächendeckend aufgestellt sind“, so der Superintendent. Das Gros der Privatspenden stammt aus der Kollekte eines Sonntags.

Die Sparkasse nimmt das Geld aus der Bürgerdividende. „Wir geben jedes Jahr drei Millionen Euro an 400 Projekte“, sagte Sparkassenvorstandsmitglied Volker Schramm. Diese Nachbarschaftshilfe leiste man gerne. Branddirektor Carsten Schneider kündigte an, das Vorwarnsystem weiter verbessern zu wollen. Man arbeite eng mit dem Tiefbauamt zusammen und stecke viel Energie in das Thema Katastrophenschutz, so der Vize-Feuerwehrchef von Bonn: „Wie außergewöhnlich die Lage war, lässt sich an Zahlen ablesen. 700 Einsatzkräfte aus dem ganzen Regierungsbezirk haben geholfen.“

Die Bürger können weiterhin Anträge auf Soforthilfe stellen. In Bad Godesberg läuft das über die Bezirksverwaltungsstelle, Rufnummer 0228/774626, in Wachtberg über die Pfarrbüros von St. Marien, 0228/342730 (Berkum) und 0228/322046 (Villip).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort