Schule in Lannesdorf Was passiert mit der König-Fahad-Akademie in Bonn?

Bad Godesberg · Die Stadt prüft Möglichkeiten, was mit dem Gebäude der König-Fahad-Akademie passieren kann. Die saudi-arabische Botschaft hat die baldige Schließung der Schule in Lannesdorf angekündigt.

Bis zum Sommer will die Stadtverwaltung dem Stadtrat Vorschläge machen können, wie sie sich die künftige Nutzung der König-Fahad-Akademie (KFA) in Lannesdorf vorstellt. Das hat die Stadtverwaltung jetzt auf Anfrage des General-Anzeigers mitgeteilt. Wie berichtet, wird die bisherige Nutzung der saudi-arabischen Ergänzungsschule mit Ende dieses Schuljahres aufgegeben. Die Stadt kann in diesem Fall von einem Wiederkaufrecht des Grundstücks Gebrauch machen. Entscheiden muss darüber letztlich der Stadtrat, doch soll auch die Bezirksvertretung einbezogen werden und eine Bürgerinformation stattfinden.

Derzeit ist die Stadt Bonn noch damit beschäftigt, die in Deutschland verbleibenden Schüler der KFA in Regelschulen unterzubringen. Als zuständige Behörde habe die Bezirksregierung bereits alle Eltern angeschrieben und um Zeugnisse und Auskunft über den Sprachstand gebeten. Auch würden individuelle Gespräche mit allen Kindern und deren Eltern geführt, um Empfehlungen zur geeigneten Regelschule geben zu können.

Auch eine entsprechende Rückmeldung der KFA werde derzeit ausgewertet. So lange dieser Prozess läuft, werde es „keine Entscheidungen hinsichtlich der Verwendung der Liegenschaft geben“, sagt eine Stadtsprecherin auf Nachfrage. Derzeit werden in der KFA knapp 50 Schüler unterrichtet. Die Schulaufsicht hatte stets auch über Ausnahmeregelungen von der deutschen Schulpflicht befunden. Dies war – etwa für Kinder, die sich nur vorübergehend in Deutschland aufhalten – die Grundlage für den Besuch der KFA gewesen. Laut Stadtverwaltung ist die Genehmigungspraxis „sehr restriktiv“.

Verwaltung: Weiteres Gespräch mit marokkanischem Verein

Ernsthafte Optionen für eine Folgenutzung gibt es offenkundig derzeit noch nicht. Die Stadtverwaltung bezeichnet den Bau an der Mallwitzstraße in ihrer Stellungnahme als „Spezialimmobilie, für die zum jetzigen Zeitpunkt kein kommunaler Verwendungszweck erkennbar ist“. Erkenntnisse über die Kosten eines Abrisses liegen laut Stadt nicht vor. Noch nicht vom Tisch ist derweil die Nutzung der Immobilie durch den Marokkanischen Kulturverein, der bekanntlich gern mit seiner Moschee von der Bonner Straße an die Weststraße umziehen möchte.

Dazu die Stadtverwaltung: „Entscheidend ist, ob sich der Marokkanische Kulturverein eine solche Variante vorstellen könnte.“ Wie angekündigt, habe der Oberbürgermeister den Verein zu einem Gespräch wegen der Immobilie an der Weststraße eingeladen, um zu klären, ob und wie dem Wunsch des Vereins zur dortigen Ansiedlung entsprochen werden kann. Ob der Marokkanische Kulturverein sich mit der KFA befassen will, werde sich zeigen.

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