Kunstkommission in Bad Godesberg Wann kommt der Skulpturenpark am Rhein?

BAD GODESBERG · Seit zwei Jahren möchte Künstler Ren Rong das Rheinufer mit Skulpturen verschönern. Die Kunstkommission sollte seinerzeit grünes Licht geben. Sie hat sich jedoch bis heute nicht mit dem Thema befasst.

 Die eisernen Pflanzenmenschen von Künstler Ren Rong sollten Teil des Skulpturenwegs am Rheinufer werden.

Die eisernen Pflanzenmenschen von Künstler Ren Rong sollten Teil des Skulpturenwegs am Rheinufer werden.

Foto: Ronald Friese

Eigentlich schien alles ganz einfach. 2017 hatten Künstler Ren Rong und Walter Omsels, Vorsitzender des Mehlemer Ortsausschusses, die Idee, entlang des Rheinufers einen Skulpturenweg zu installieren. Auch die Politik schien angetan. So sprach sich die Bezirksvertretung im Juni 2017 einstimmig für das Vorhaben aus.

Dann aber die erste Hürde: Der Hauptausschuss verwies den Vorschlag im September 2017 in die Kunstkommission. Deren Mitglieder haben sich bis heute nicht mit dem Thema befasst. Nun aber könnte Bewegung in das Kunstprojekt kommen. In ihrer nächsten Sitzung am 8. Februar beschäftigt sich die Kommission mit der „Erstellung eines Konzeptes für Kunst im öffentlichen Raum“.

Gibt die Politik dafür grünes Licht – die endgültige Entscheidung fällt am 3. April im Kulturausschuss – soll die Verwaltung gemeinsam mit Kunstkommission, Bezirksvertretungen und der Stiftung Kunst und Kultur Standorte in den Stadtbezirken benennen, „die für die Aufstellung von Kunst im öffentlichen Raum in Betracht kommen“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Einbezogen werden sollen auch „künstlerische Positionen beziehungsweise Vorschläge“. Liegt alles vor, soll das Konzept erstellt werden – und zwar noch in diesem Jahr. Ist es fertig, werde in den politischen Gremien erneut über den Vorschlag von Künstler Ren Rong diskutiert, erläutert Andrea Schulte vom städtischen Presseamt.

Wie berichtet, möchte Rong, der 1960 in Nangjing/China geboren wurde, mehrere Skulpturen à 180 Kilo und mit jeweils 18.000 Euro Marktwert entlang des Rheinufers aufstellen. Kosten sollen dabei für die Stadt nicht entstehen. Die Kunstwerke steuert der Inhaber der Villa Friede als Leihgabe bei. Außerdem habe er eine Baufirma gefunden, die sich um die Finanzierung der notwendigen Sockel kümmern möchte. „Wir brauchen nur noch die Zulassung, dann kann es sofort losgehen“, sagte Rong jetzt auf GA-Anfrage, der auch nach zwei Jahren noch von der Idee begeistert ist.

Mit dieser Einschätzung ist er nicht allein: „Es ist einfach großartige Kunst, die am Rheinufer für alle zugänglich gemacht werden würde“, sagte Mareike Kissel von der Kiwo GmbH, die die Sockel bauen und finanzieren möchte. Auch für eventuell anfallende weitere Kosten hat die Bauunternehmerin eine Lösung parat. Gemeinsam mit dem Künstler plant sie Patenschaften für die Metallskulpturen am Rheinufer .

Diese sind übrigens schon seit vielen Jahren im Garten der Villa Friede zu bewundern. „Ich sehe darin die Würdigung des Kulturerbes der Menschheit“, sagte Rong. So seien in einigen sämtliche Mythologien vertreten, der chinesische Drache genauso wie die römische Wölfin mit ihren Kindern, ägyptische Anlehnungen oder der deutsche Adler.

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